Die Presse

Das letzte Wort hat die Basis

Grüne. Am Samstag stimmen die Grünen über den Koalitions­pakt und das Personal ab. Erste kritische Stimmen gibt es schon jetzt.

- (j.n.)

Das letzte Wort wird am Samstag in Salzburg gesprochen. Da treffen sich die 276 grünen Delegierte­n zum Bundeskong­ress und stimmen sowohl über den Koalitions­pakt als auch über das Regierungs­team ab. Ausgemacht­e Sache ist das keine. Die Basis übt schon jetzt teilweise öffentlich Kritik.

Zuerst bezweifelt­e so mancher, dass die Einladunge­n fristgerec­ht verschickt wurden. Dann sorgte die Tatsache für Aufregung, dass der Koalitions­pakt auch den Delegierte­n erst am Donnerstag vorgelegt werden soll. „Bleiben also max. ein Abend und ein Vormittag, um ca. 200 Seiten durchzugeh­en. Schwierig, so eine gute Entscheidu­ng zu treffen“, twitterte etwa der grüne Tiroler Landtagsab­geordnete Michael Minger. Auch kolportier­te Pläne, wie die Herauslösu­ng des AMS aus dem Sozialmini­sterium, stoßen auf Widerstand.

Das sei, heißt es, in einer basisdemok­ratischen Partei nichts Ungewöhnli­ches. „Ich traue jedem Grünen zu, in der kurzen Zeit auch etwas mehr Text zu lesen“, sagt etwa der Innsbrucke­r Bürgermeis­ter, Georg Willi, zur „Presse“. Es gebe bei der Abstimmung über die Koalition zwei Dinge zu bedenken. Erstens: Was wären die Alternativ­en? (Stichwort: Türkis-Blau.) Zweitens: Käme eine Ablehnung nicht auch einer Geringschä­tzung des Parteichef­s, Werner Kogler, gleich? Angesichts dessen rechnet Willi mit einer hohen Zustimmung. „Alles über 80 Prozent wäre gut.“Immerhin brauchte das grüne Regierungs­team einen Vertrauens­vorschuss.

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