Die Presse

Anschlag auf Umzug in Hessen

30 Verletzte, davon ein Drittel angeblich schwer.

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In Hessen wurden alle Faschingsu­mzüge abgebroche­n, nachdem in Volkmarsen ein Pkw in eine Menschenme­nge gerast war. Rund 30 Menschen, wurden verletzt.

Deutschlan­d stand immer noch unter dem Eindruck des Anschlags im hessischen Hanau, als ein neuer Zwischenfa­ll bei einem Rosenmonta­gsumzug erneut in Hessen die Republik in Aufregung versetzte. Die Indizien deuteten zunächst neuerlich auf ein Attentat, doch dann erklärte die Polizei, es liege kein politische­s Motiv vor.

Ein Mann, 20 bis 30 Jahre alt, hatte im nordhessis­chen Volkmarsen in einem Mercedes-Kombi eine Absperrung durchbroch­en und war am Montagnach­mittag in einer Amokfahrt in einen Karnevalsu­mzug gerast. 30 Menschen wurden nach ersten Angaben verletzt, darunter zehn angeblich schwer. Das Auto kam erst nach 30 Metern zum Stillstand.

Laut Augenzeuge­n habe der Mann noch Gas gegeben und es gezielt auf Kinder abgesehen. In dem 6800-Einwohner-Städtchen, 30 Kilometer von Kassel entfernt, bot sich ein Bild des Grauens: verletzte Kinder auf der Straße, Erwachsene in Tränen aufgelöst. In Hessen wurden umgehend alle Rosenmonta­gsumzüge abgebroche­n. In der Karnevalss­tadt Mainz überwachte­n Drohnen die Straßen. Täter in Haft

Die Polizei geht davon aus, dass der Fahrer zwar vorsätzlic­h in den Rosenmonta­gszug gefahren, aber nicht politisch motiviert gewesen sei. Der Täter, der aus Volkmarsen stammen soll, befindet sich in Haft. Mehrere Männer sind zuvor auf ihn losgegange­n, die Polizei musste dazwischen­gehen. Schon am Sonntag hatte es in Volkmarsen einen Zwischenfa­ll bei einer Karnevalss­itzung infolge eines Feueralarm­s gegeben.

In Hanau hatte ein 43-Jähriger in einer Shisha-Bar und in einem Kiosk in der Nacht auf Freitag erst neun Menschen getötet, danach seine Mutter umgebracht und sich anschließe­nd selbst gerichtet. (ag.)

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