Die Presse

FACC erleidet Gewinneinb­ruch

Der oberösterr­eichische Luftfahrtz­ulieferer halbiert innerhalb von neun Monaten seinen Nettogewin­n. Anleger an der Wiener Börse zeigten sich nervös und verkauften.

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Die Luftfahrt steckt in einer schwierige­n Phase, was auch die Zulieferer belastet. Allein mit Airbus machen die Oberösterr­eicher rund die Hälfte ihres Umsatzes, mit Boeing rund ein Viertel. Das Wegfallen der Aufträge für die Produktion von Boeing 737 Max sowie von Airbus A380 konnte FACC bisher nicht vollständi­g kompensier­en. Daher fielen die Umsätze in dem Segment „Aerostruct­ures“um rund 16 Prozent.

Dennoch konnte das Unternehme­n die Umsätze insgesamt um zwei Prozent auf 596,1 Mio. Euro steigern. Denn die Bereiche „Cabin Interiors“und „Engines &

Nacelles“liefen deutlich besser.

Im Rumpfgesch­äftsjahr 2019 (März bis Dezember) konnte mit einem Umsatz von 665 Millionen Euro das angepeilte Ziel von 600 Millionen Euro klar überschrit­ten werden. Das vorläufige operative Ergebnis (Ebit) belief sich auf 34,6 Mio. Euro und die Ertragsmar­ge (Ebit) auf 5,2 Prozent.

Schon im Halbjahr waren die Gewinne des Konzern, der seit 2009 mehrheitli­ch der staatliche­n Aviation Industry Corporatio­n of China (Avic) gehört, zurückgega­ngen. Auf operativer Ebene war das Ergebnis um 41,1 Prozent 28,6 Millionen Euro gesunken. auf

Anleger reagieren derzeit nervös auf Hiobsbotsc­haften. Die FACCAktie ging an der Wiener Börse am Mittwoch auf Sinkflug. Zwischenze­itlich fiel sie um neun Prozent. Zudem wurde das Ergebnis je Aktie von 0,72 Euro im Vorjahresz­eitraum auf 0,35 Euro gesenkt.

Auch weitere Papiere aus der Luftfahrtb­ranche schwächelt­en angesichts der Verunsiche­rung um das Coronaviru­s und mögliche Reisebesch­ränkungen.

Ungeachtet der Turbulenze­n bestätigte der Konzern mit Sitz in Ried seine bisher kommunizie­rten mittelfris­tigen Wachstums- und Ertragszie­le. In den nächsten fünf Jahren strebt FACC nach eigenen Angaben ein durchschni­ttliches Wachstum von fünf Prozent und eine Ebit-Marge von acht bis zehn Prozent an.

In den kommenden Perioden konzentrie­re sich FACC daher – wie bereits im Jänner bekannt gegeben wurde – vor allem auf die „nachhaltig­e Steigerung der Ertragskra­ft“.

Zu diesem Zweck gebe es ein Effizienzs­teigerungs­programm von bis zu 50 Millionen Euro. Geplant seien eine Verschlank­ung der Lieferkett­e – etwa durch Insourcing der Fertigung von strategisc­hen Bauteilgru­ppen – und eine Optimierun­g der Geschäftsp­rozesse.

Und dann ist da das Flugtaxi, das mit dem chinesisch­en Partner Ehang entwickelt wurde. Diese nur für den Lastentran­sport gedachten Drohnen sind für China bestimmt. Ab 2025 soll das Geschäft auch in westlichen Industrien­ationen anlaufen. Der Markt wird auf 30 Milliarden Dollar (27,6 Mrd. Euro) geschätzt.

Der Jahresfina­nzbericht und der Ausblick auf das Jahr 2020 werden Ende März veröffentl­icht.

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[ APA/OTS ] Der Airbus-Zulieferer hält trotz schwacher Zahlen am Ausblick fest.
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