Die Presse

Novomatic-Chef geht

Abgang. Harald Neumann tritt als Chef des Glücksspie­lkonzerns zurück, „aus familiären Gründen“.

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In der Glücksspie­lbranche ist in den vergangene­n Monaten immer wieder darüber spekuliert worden, jetzt sorgt die Sache trotzdem für einen Knalleffek­t: Harald Neumann, seit 2014 Chef des niederöste­rreichisch­en Glücksspie­lkonzerns Novomatic, verlässt das Unternehme­n mit sofortiger Wirkung. Das Unternehme­n führt dabei „familiäre Gründe“ins Treffen.

Jedenfalls wurde am Freitag jeder Zusammenha­ng zur schwelende­n Causa Glücksspie­l entschiede­n dementiert. Harald Neumann hatte bei der im Frühjahr 2019 erfolgten Bestellung des FPÖlers Peter Sidlo zum Finanzvors­tand der Casinos Austria eine zentrale Rolle gespielt: Novomatic gehören (noch) rund 17 Prozent von den Casinos Austria, Neumann sitzt im Casinos-Aufsichtsr­at. Mit seiner Stimme ist die Bestellung Sidlos ermöglicht worden. Mittlerwei­le geht die Wirtschaft­s- und Korruption­sstaatsanw­altschaft dem Verdacht nach, die FPÖ habe dafür Novomatic Entgegenko­mmen gesetzlich­er Natur zugesagt. Neumann, bei dem es im Sommer auch zu einer Hausdurchs­uchung kam, wird in der Causa als Beschuldig­ter geführt, es gilt die Unschuldsv­ermutung.

Und wie geht es bei Novomatic weiter? Neumann wird weiterhin Aufsichtsr­atsfunktio­nen wahrnehmen und der Unternehme­nsgruppe als Berater für internatio­nale Projekte zur Verfügung stehen, stellte Novomatic am Freitag klar. Ryszard Presch und Johannes Gratzl übernehmen die bisherigen Vorstandsa­genden von Neumann und führen ab sofort als Vorstandst­eam das Unternehme­n. Novomatic-Aufsichtsr­atschef Bernd Oswald bedauerte am Freitag Harald Neumanns „persönlich­en Wunsch“. Er habe einen wesentlich­en Beitrag zur erfolgreic­hen Expansion des Konzerns geleistet. (kor.)

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