Im Iran steht der Alltag still
Mehrere betroffene Länder greifen zu drastischen Maßnahmen, um die Ausbreitung der Lungenkrankheit einzudämmen.
Irans Gesundheitsministerium meldete am Freitag 388 Infektionen und 34 Todesfälle durch das Coronavirus. Zu den an dem Virus Erkrankten gehören auch die Vizepräsidentin für Frauen- und Familienfragen, Masoumeh Ebtekar, und der stellvertretende Gesundheitsminister, Iraj Harichi. In 23 der 31 Provinzen wurden die Freitagsgebete abgesagt, Schulen, Universitäten, Kinos, Theater, Konzertsäle blieben geschlossen, auch Fußballspiele wurden abgesagt; von Hochzeits- und Trauerfeiern wurde behördlich abgeraten.
Zahlreiche Nachbarländer haben die Flugverbindungen mit dem Iran eingestellt. Russland gibt vorübergehend keine Visa mehr an iranische Staatsbürger aus, auch für Reisende aus Südkorea gelten dort neuerdings Einreisebeschränkungen.
Seoul meldete am Freitag keine neuen Todesfälle (bisher 13), dafür habe sich die Zahl der Infektionen auf über 2300 erhöht.
Auf der japanischen Insel Hokkaido wurde der Notstand ausgerufen, die Inselbewohner wurden aufgefordert, am Wochenende zu Hause zu bleiben. Für eine Absage der Olympischen Sommerspiele ist es nach Auskunft der Organisatoren zu früh. Auch der geplante Staatsbesuch von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping sei auf Schiene, hieß es in Tokio.
Italien meldete gestern 650 Infektionen und 17 Todesfälle. Ein Alarmruf kam aus dem Krankenhaus Lodi in der Lombardei: Mit 51 Coronavirus-Patienten in kritischem Zustand, 17 davon auf der Intensivstation, platze das Spital bereits aus allen Nähten. (Bloomberg/Reuters)