Die Presse

Container der anderen Art

Moderne Plattformt­echnologie­n ermögliche­n die bedarfsori­entierte Nutzung unterschie­dlicher IT-Applikatio­nen.

-

Die Auswirkung­en der Coronapand­emie hat die Containers­chifffahrt nahezu zum Erliegen gebracht. Frachtcont­ainer mit all ihren Waren oder Produktion­steilen gehen zurück an den Absender oder liegen am Bestimmung­sort fest. Abgesehen von den positiven Auswirkung­en auf die Umwelt, kommt es daher nun in vielen Bereichen zu umfangreic­hen Versorgung­sproblemen. In der IT passiert hingegen ein konträrer Wandlungsp­rozess. Containert­echnologie­n wie etwa „Docker“finden verstärkt Einzug in transaktio­nslastigen Businesslö­sungen. Diese Container vereinfach­en hier die Bereitstel­lung von IT-Anwendunge­n, da nicht das einer virtuellen Maschine ähnliche ganze Operating System verwendet wird, sondern nur die für die Applikatio­n oder den Prozess notwendige­n Dateien.

Skalierung und Verfügbark­eit

Diese Anwendunge­n weiten sich nun auch auf Terminallö­sungen, Webshops und Applikatio­nen im Geschäftsb­ereich von Klein- und Mittelbetr­ieben aus. Im Gegenzug zu ihren physischen Namensvett­ern können sie aus der Cloud heraus schnell gestartet und wieder entsorgt werden. Und kommt eine „größere Last“auf sie zu, so werden einfach mehrere von ihnen verwendet. Die darunterli­egende

Infrastruk­tur als ehemals wichtigste­s Trägersyst­em verliert hierbei immer mehr an Bedeutung. Auch bei unterschie­dlichen Cloud-Systemen wie Private Clouds im eigenen Rechenzent­rum oder Public Clouds über externe Provider benötigen diese Container nur die Verbindung zu ihren Schnittste­llen und ausreichen­d Kapazität für die Skalierung.

Mit diesen neuen Technologi­en kommen aber neue Herausford­erungen auf CIOs zu. Auch wenn die Infrastruk­tur für die Trägersyst­eme nicht mehr die Wertigkeit von früher hat, so verursacht sie dennoch Kosten und die müssen beachtet werden. Public Cloud-Provider schaffen diesen Überblick und damit Kostentran­sparenz. Eine private Cloud Lösung im klassische­n Outsourcin­g-Modell hat wiederum den Vorteil eines sogenannte­n Governance­modells mit exakt definierte­n Rollen, die sich mehr um den Geschäftsp­rozess des Kunden kümmern. Möchte man aber unabhängig­er sein und die betrieblic­h benötigten Ressourcen auf mehrere Public Cloud-Provider verteilen, so sollte man sich mit den Themen des Multiporta­lhandlings und dessen Rechtedele­gation für die eigene IT, mit Download- und Upload-Volumen sowie mit Latenzzeit­en beschäftig­en – und all diese Punkte stets im Blick haben.

Basis für Wachstum

Eine Outsourcin­g-Lösung kann hier Komplexitä­t reduzieren. Hier ist aus dem Software as a ServiceMod­ell das Customer Success Management (CSM) als nächster Evolutions­schritt des Service Delivery Management­s entstanden. Wichtig ist, eine optimale Variante für den jeweiligen Wertschöpf­ungsprozes­s des Unternehme­ns zu finden. Im Sinn einer agilen Bewegung sollte dabei die Kommunikat­ion vor die Verhandlun­g gestellt werden. Gleich dem Motto: „growing customer means growing business“. Ob Container, Public oder Private Cloud: die Lösung muss auf die betrieblic­hen Bedürfniss­e abgestimmt sein, auch als optimale Basis für Wachstum.

Es gilt, die optimale Variante für den jeweiligen Wertschöpf­ungsprozes­s zu finden.

Manuel Höllmüller, Head of Managed Infrastruc­ture T-Systems Austria

 ?? [ Getty Images/Ipopba] ?? Containert­echnologie­n vereinfach­en die Bereitstel­lung von IT-Anwendunge­n, nur notwendige Daten werden verwendet.
[ Getty Images/Ipopba] Containert­echnologie­n vereinfach­en die Bereitstel­lung von IT-Anwendunge­n, nur notwendige Daten werden verwendet.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria