Das Lask-Urteil ist ein Dilemma für die Liga
Die Geldstrafe ist harmlos, der Punkteabzug hart – kennt Österreich seinen Meister erst im August?
Sechs Punkte Abzug und 75.000 Euro Geldstrafe, die sich auf 50.000 € abmildern lässt, sofern der Klub diese Summe an ein ÖFBKinderprojekt überweist: Der Lask, vom Strafsenat der Bundesliga für verbotene Mannschaftstrainings während der Corona-Unterbrechung verurteilt, kennt seine erstinstanzliche Strafe. Doch jetzt rätselt Fußball-Österreich, ob sie zu hoch oder gar zu harmlos ist.
Auf ein „Foul“dieser Größenordnung – inmitten der Krise, trotz Abmachung und während der Verhandlungen mit dem Gesundheitsminister für den Neustart – musste entsprechend reagiert werden. Das Dilemma: Jetzt steckt die Liga noch tiefer in der Sackgasse.
Lask wendet sich nun binnen 14 Tagen an das Protestkomitee. Damit ist davon auszugehen, dass das Verfahren im Juli noch laufen wird – weit nach Ende der am 2. Juni neu zu startenden Bundesliga. Ist da kein „passendes“Ende erreicht, wird das Neutrale Schiedsgericht angerufen – als dritte und letzte Instanz. Kennt Österreich seinen Meister und alle Europacupstarter dann also erst im August?
Damit wäre die zwei Monate lang unterbrochene, fast verlorene und doch wieder gewonnene Saison endgültig verkorkst. Wegen einer Dummheit der Linzer im April, über deren tatsächlichen Vorteil alle Beteiligten erst am 3. Juni Bescheid wissen. Und ob einer umstrittenen Sanktion, die unbestritten sein musste.
Ein krasser Streitpunkt ist zudem der Umstand, dass Lask diese sechs Zähler auch dann verliert, sollte die Meisterschaft abgebrochen werden. Damit wäre Salzburg Meister – und würde Schwarz-Weiß eigentlich für ein Vergehen bestraft, das zum Zeitpunkt des Grunddurchganges noch gar nicht begangen war.
Österreichs Fußball ist anders.