Begehrt: Idyllische Plätze zum Baden, Ablegen & Anlegen
Seeresidenzen Salzkammergut I. Gründe am Wasser sind nicht nur bei Schwimmern gefragt.
Sie gehören schon in normalen Zeiten zu den teuersten Quadratmetern des Landes, nun konkurrieren sie zudem mit den Küstenstreifen des Mittelmeeres: Die Uferlinien der heimischen Seen sind begehrter denn je. Nachdem der Urlaub am Meer in der aktuellen Situation zumindest gefühlt in weite Ferne gerückt ist, hat sich die Nachfrage nach inländischen Badeplätzen natürlich nicht gerade verringert.
Ganz besonders nicht im Salzkammergut und dem Salzburger Seengebiet, in dem sich traditionell auch Millionäre mit sehr robusten Budgets auf langen Wartelisten finden und viel Geduld aufbringen müssen.
Verschärfte Widmungen
Die Möglichkeiten, eine solche Liegenschaft als legales Zweitdomizil zu erwerben, sind durch die 2018 in Kraft getretene Verschärfung des Raumordnungsgesetzes (RoG) noch einmal geringer geworden sind. Wer dennoch das Glück hat, am Atter-, Wolfgangs-, Fuschl- , Mond- oder Zeller See eine der begehrten Liegenschaften zu ergattern, muss dafür mit Preisen bis zu 4000 Euro für den Quadratmeter rechnen – Villa, Pool und Bootshaus exklusive.
Angeführt wird die Liste der teuersten Seen traditionell vom Attersee, und dort werden auch heuer wieder Rekordsummen verlangt und gezahlt. „Wir verkaufen gerade einen 600 Quadratmeter großen Baugrund direkt am See um vier Millionen Euro“, gibt Alexander Kurz, Inhaber der gleichnamigen Salzburger Realkanzlei, ein Beispiel für das aktuelle Preisgefüge. Allerdings gehört ein Quadratmeter-Preis von über 6500 Euro zur absoluten Spitze und wird auch nur dann gezahlt, wenn es sich um kleine Grundstücke direkt am Wasser handelt. Bei größeren Liegenschaften reduziert sich dieser im Durchschnitt wieder, da die wirklich teuren Quadratmeter naturgemäß jene am Wasser sind, auf den hinteren Plätzen gibt es das Wohnen am See wieder etwas billiger. Ganz besonders dann, wenn man gleich einen Grund in der zweiten Reihe nimmt: „Dort zahlt man teils zehn Prozent der Preise direkt am See“, so Kurz.
Auch Berndt Kretschmer, Prokurist von Stiller und Hohler Immobilientreuhänder, sieht den Attersee preislich an der Spitze. „Die teuersten Seen sind sicherlich die der klassischen Sommerfrische“, sagt er, „und da führt der Attersee vor dem Wolfgangsee, dann folgen Traun- und Mondsee.“
Hochburgen und Geheimtipps
Auch die Flachgauer Seen sind durchaus begehrt, allerdings bei einem anderen Publikum, da es sich dort nicht segeln lässt. „Am Obertrumer, Waller- und Mattsee sind neben deutschen Showgrößen wie einst Hans-Joachim Kuhlemkampff und Roberto Blanco vor allem die guten Salzburger Familien zu finden“, kennt der Immobilienexperte das Klientel dieser flacheren, ursprünglichen Moorseen. An denen ist auch das Preisgefüge entsprechend ein anderes ist als in den teuren Hochburgen wie St. Gilgen. „Hier gibt es einen 200 Quadratmeter großen Grund um 400.000 Euro“, verdeutlicht er die Preisunterschiede. Diese sind auch der Tatsache geschuldet, dass an den Flachgauer Seen zumeist ein öffentliche Spazierweg zwischen dem eigenen Grund und See liegt – womit ganz große Träume vom privaten Strand mit Bootshaus, Boje und Steg hier nicht verwirklicht werden können.
Das Badevergnügen ist zweifellos ein Faktor, aber der Investitionsgedanke spielt bei diesen Liegenschaften ebenfalls eine wichtige Rolle. Denn wie alle nicht vermehrbaren Güter steigen Seeliegenschaften – ganz besonders solche, die auch nach dem jüngst verschärften Salzburger Raumordnungsgesetz eine Zweitwohnsitzwidmung haben – kontinuierlich im Wert. Und darauf legen die In