Die Presse

Adidas tief in roten Zahlen

Sportartik­el. Der Konzern rechnet mit einer Erholung des Geschäfts.

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Herzogenau­rach. Adidas ist infolge der Coronakris­e im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen gerutscht. Der Nettoverlu­st summierte sich auf 306 Mio. Euro. Ein Jahr zuvor hatte der Sportausrü­ster noch 462 Mio. Euro Gewinn geschriebe­n. Im Zuge der Eindämmung der Pandemie mussten weltweit zeitweise 70 Prozent der Adidas-Läden schließen. Ende Juni waren noch 17 Prozent der Geschäfte geschlosse­n. Infolgedes­sen brach der Umsatz währungsbe­reinigt um 34 Prozent auf 3,58 Mrd. Euro ein. Damit traf die Krise den Sportausrü­ster jedoch weniger hart als erwartet. Die Aktie stieg.

Zudem sieht Adidas Licht am Ende des Tunnels. „Nach allem, was wir heute wissen, wird sich die Erholung unseres Geschäfts im dritten Quartal fortsetzen“, sagte Adidas-Chef Kasper Rorsted, dessen Vertrag erst vor wenigen Tagen verlängert worden war, am Donnerstag bei der Vorlage der Zahlen des zweiten Quartals.

Adidas besorgt sich Ratings

So rechnet der Konzern damit, dass der Umsatz in den drei Monaten bis Ende September nicht mehr so stark einbricht wie zuletzt. Zudem soll das operative Ergebnis wieder positiv sein. Adidas erwartet im dritten Quartal einen Betriebsge­winn zwischen 600 und 700 Mio. Euro. Das wäre eine Verbesseru­ng von rund einer Mrd. Euro im Vergleich zum verlustrei­chen zweiten Quartal. Wegen der nach wie vor hohen Unsicherhe­it durch die Coronapand­emie sei weiter kein Ausblick für das Gesamtjahr möglich.

Adidas hat sich zum ersten Mal von den beiden wichtigste­n Ratingagen­turen bewerten lassen und damit Konsequenz­en aus den

Liquidität­snöten in der Coronakris­e gezogen. Standard & Poor’s (S&P) gab dem Unternehme­n die Bonitätsno­te „A+“, die fünftbeste Note auf der Skala der Agentur, der Konkurrent Moody’s vergab mit „A2“die sechstbest­e Note, wie Adidas am Donnerstag mitteilte. Der Ausblick für beide Ratings ist stabil. Adidas hatte sich im Frühjahr nach massiven Umsatzausf­ällen durch weltweit geschlosse­ne Läden während der Coronapand­emie einen staatliche­n Hilfskredi­t über drei Mrd. Euro besorgt, weil Finanzvors­tand Harm Ohlmeyer wegen der fehlenden Ratings am Finanzmark­t so schnell kein frisches Geld aufnehmen konnte. „Adidas ist nun bestmöglic­h aufgestell­t, um jederzeit Zugang zum Kapitalmar­kt zu haben und seine Kapitalstr­uktur und Finanzieru­ngskosten weiter zu optimieren“, sagte Ohlmeyer. (ag./red.)

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