UniCredit: Mehr Gewinn als erwartet
Banken. Auch die Bank Austria schaffte im zweiten Quartal wieder einen Überschuss.
Mailand. Die italienische Bank-Austria-Mutter UniCredit hat im zweiten Quartal wegen der Folgen der Coronapandemie deutlich weniger verdient als vor einem Jahr. Anders als im ersten Quartal gab es aber keinen Verlust. Zudem fiel der Überschuss höher aus, als Experten erwartet hatten. In den drei Monaten bis Ende Juni verdiente die Bank 420 Mio. Euro und damit 77 Prozent weniger als vor einem Jahr. Neben stark gesunkenen Erträgen sorgte die deutlich erhöhte Risikovorsorge für den Ergebniseinbruch, wie die Bank am Donnerstag in Mailand mitteilte.
Im ersten Quartal hatte die Bank wegen Corona-Sonderbelastungen, eines verlustreichen Verkaufs einer Beteiligung in der Türkei und Kosten für den Stellenabbau noch einen Verlust von 2,7 Mrd. Euro verbuchen müssen.
Die Auswirkungen der Coronakrise haben auch die Geschäfte der Österreich-Tochter Bank Austria im Halbjahr weiter belastet. Unterm Strich wies die UniCredit für das Österreich-Geschäft einen Verlust von 55 Mio. Euro aus, nach einem Gewinn von 224 Mio. Euro in der Vorjahresperiode.
Bank Austria: Kleiner Gewinn
Das zweite Quartal fiel etwas besser aus als das erste Jahresviertel. Unterm Strich stand ein positives Ergebnis von plus drei Mio. Euro zu Buche, nach einem Verlust von 58 Mio. Euro im ersten Quartal 2020. Gegenüber dem Vorjahresquartal entsprach das jedoch einem Einbruch um 98,4 Prozent.
Der Gewinn sei von einer einmaligen Abschreibung von 63 Mio. Euro im Zusammenhang mit der 3-Banken-Gruppe beeinflusst gewesen, hieß es im Halbjahresbericht der Bank. Im Jahresvergleich seien die Dividendeneinnahmen aufgrund eines geringeren Beitrags der 3-Banken-Gruppe deutlich gesunken. Wegen der Coronakrise empfehlen die Europäische Zentralbank (EZB) und die Finanzmarktaufsicht (FMA) den Banken derzeit, bis Ende des Jahres keine Dividenden auszuzahlen.
Zum Halbjahr standen die Risikovorsorgen bei 84 Mio. Euro. Die Einnahmen fielen im Halbjahr um 12,9 Prozent auf 645 Mio. Euro und im zweiten Quartal um mehr als ein Fünftel (minus 21,6 Prozent) auf 303 Mio. Euro. (ag./red.)