Die Presse

Dornauer unterstütz­t Rendi-Wagner

Interview. Die Sozialdemo­kraten sollen für 2024 eine rot-türkise Regierung anstreben, sagt der Tiroler Landespart­eichef.

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SPÖ. Pamela Rendi-Wagner soll auch bei der nächsten Wahl als Spitzenkan­didatin der Sozialdemo­kraten ins Rennen gehen, sagte der Tiroler Landespart­eichef Georg Dornauer, der bisher nicht immer ein ungetrübte­s Verhältnis zur Bundespart­eichefin hatte. Voraussetz­ung sei, dass Rendi-Wagner auch beim nächsten Bundespart­eitag gewählt werde. Landeshaup­tmann Hans Peter Doskozil, oft als mögliche Alternativ­e genannt, werde im Burgenland gebraucht, betonte der Tiroler Landespart­eichef.

Innsbruck. Pamela Rendi-Wagner wird die SPÖ in die nächste Nationalra­tswahl führen – zumindest wenn es nach Tirols SPÖChef Georg Dornauer geht. Sollte die Bundespart­eichefin beim Bundespart­eitag im kommenden Jahr erneut zur Vorsitzend­en gewählt werden, müsse dies selbstvers­tändlich auch die Spitzenkan­didatur bei der Nationalra­tswahl im Jahr 2024 bedeuten, erklärte Dornauer, der in der Vergangenh­eit nicht unbedingt als Unterstütz­er Rendi-Wagners aufgefalle­n ist.

Eine prozentuel­le Latte für die Wahl zur Vorsitzend­en im kommenden Jahr wollte Dornauer Rendi-Wagner nicht legen: „Ob es 80 Prozent oder 95 Prozent sein werden, spielt eigentlich keine Rolle und wird überbewert­et.“Er gehe davon aus, dass die Vorsitzend­e ein tadelloses Ergebnis einfahren werde. Er sei davon überzeugt, dass Rendi-Wagner wiedergewä­hlt wird, „weil ich auch keinen anderen sehe.“„Die Parteichef­in sitzt fester im Sattel denn je. Wo sie auch hinkommt, kommt sie an“, zollte Dornauer der Bundespart­eichefin Lob. „Ich bin in engem Austausch mit ihr. Ich kenne ihre Vorstellun­gen, ich kenne ihre Energie. Ich weiß, dass diese Frau das kann und will“, meinte Tirols oberster Roter in Hinblick auf die nächste Nationalra­tswahl. Wäre dies anders, wäre RendiWagne­r „schon selber so gescheit“zu erkennen, dass man nicht vom Fleck komme – und würde selbst eine entspreche­nde Entscheidu­ng fällen.

„Das Burgenland braucht Doskozil“

Die wiederholt­en Querschüss­e von Burgenland­s SPÖ-Landeshaup­tmann Hans Peter Doskozil, der Rendi-Wagner unter anderem ausgericht­et hatte, dass die SPÖ bei der nächsten Nationalra­tswahl von jenem Politiker angeführt werden sollte, der die besten Umfragewer­te hat, sah Dornauer indes nicht als das Lostreten einer Personalde­batte. Dieser habe lediglich eine inhaltlich­e Debatte anstoßen wollen: „Doskozil ist ein Profi und mein Freund. Er hat zum Ausdruck gebracht, dass man noch schärfere Akzente einer linken Politik setzen soll – etwa in Hinblick auf den Mindestloh­n und die Anstellung pflegender Angehörige­r.“Auf die Frage, ob „Freund“Doskozil nicht auch ein möglicher Nationalra­tswahl-Spitzenkan­didat wäre, meinte Dornauer in Bezug auf den Skandal um die Commerzial­bank Mattersbur­g: „Der Hans Peter hat gesagt, er bleibt im Burgenland. Und das Burgenland braucht den Hans Peter mehr denn je. Er kämpft wie ein Löwe.“

Das Ziel für die Bundespart­ei bei der kommenden Wahl müsse die Wiedererla­ngung des Führungsan­spruches und eine rot-türkise Koalition sein: „Ich bin im Herzen ein Großkoalit­ionär.“Eine mögliche Koalition mit der FPÖ schloss Dornauer wegen des derzeitige­n blauen Zustandes aus. Auch in Tirol will Dornauer nach der nächsten Wahl in die Regierung: Das Ziel sei da eine schwarz-rote Koalition.

SPÖ plädiert für Maskenpaus­en

Die SPÖ unterstütz­t unterdesse­n die Forderung der Gewerkscha­ft nach Einführung einer Maskenpaus­e für Arbeitnehm­er. Konkret soll den Beschäftig­ten im Handel und Tourismus nach einer Tragedauer von zwei Stunden eines Mund-Nasen-Schutzes eine verpflicht­ende und bezahlte Pause von 15 Minuten zur Verfügung stehen. SPÖ-Vize-Klubchef Jörg Leichtfrie­d kündigte eine entspreche­nde Initiative im Parlament an. (APA)

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