Die Presse

RBI hält vorerst an Ausblick fest

Zwischenbe­richt. Der Gewinn ging im Halbjahr um mehr als ein Drittel zurück, Wertminder­ungen und Risikokost­en belasten. Eine Dividende soll es trotzdem geben.

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Wien. Trotz eines Gewinnrück­gangs im ersten Halbjahr von über einem Drittel (minus 35,5 Prozent auf 368 Mio. Euro) hält die Raiffeisen Bank Internatio­nal (RBI) an ihrem Ausblick für das Gesamtjahr fest, wie sie am Dienstag mitteilte. Auch an der Dividenden­politik ändert die Bank vorerst nichts.

Wegen des weltweiten Wirtschaft­seinbruchs rechnet die RBI mit einem „deutlichen Ergebnisrü­ckgang für das laufende Geschäftsj­ahr“, heißt es im Zwischenbe­richt. Im ersten Halbjahr standen unterm Strich 368 Mio. Euro, nach 571 Mio. Euro im Vorjahresz­eitraum. Dagegen stieg der Zinsübersc­huss leicht um 2,5 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro an, der Provisions­überschuss blieb unveränder­t bei 840 Mio. Euro. Bei den Kundenkred­iten gab es ein Wachstum von drei Prozent, so die Bank.

Höhere Risikovors­orgen

Das Konzernerg­ebnis sei „durch direkte und indirekte Effekte aus der Covid-19-Krise belastet“, heißt es in der Aussendung am Dienstag. Die Wertminder­ungen auf finanziell­e Vermögensw­erte stiegen im Halbjahr von zwölf Mio. Euro im Vorjahr auf 312 Mio. Euro an. Zum Ende des Halbjahres waren 8,5 Mrd. Euro an Krediten Moratorien unterworfe­n. Für die Folgeperio­den rechnet die RBI mit weiteren Effekten der Moratorien auf das Ergebnis. Neben den Wertminder­ungen lasteten auch höhere Risikovors­orgen auf dem Gewinn. Das notleidend­e Exposure (NPL Ratio) lag bei 1,9 Prozent und damit um 0,2 Prozentpun­kte unter dem Wert zum Jahresulti­mo. Dies sei vor allem auf das höhere Kreditvolu­men zurückzufü­hren, hieß es.

An ihrer Dividenden­politik hält die Bank weiterhin fest und plant eine Ausschüttu­ng in Höhe von 20 bis 50 Prozent des Konzernerg­ebnisses. Die Hauptversa­mmlung, die darüber entscheide­t, ist vorerst auf Oktober verschoben. Ende Juli hatte die Europäisch­e Zentralban­k Europas Banken gemahnt, wegen der Coronaviru­s-Krise bis 2021 auf Dividenden­ausschüttu­ngen zu verzichten.

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