Emirate und Israel nehmen Beziehungen auf
Israels Regierung setzt vorerst Annexionspläne im Westjordanland aus.
Washington. Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate werden volle diplomatische Beziehungen aufnehmen. Das gab US-Präsident Donald Trump am Donnerstag bekannt. Israel werde dafür im Gegenzug bestimmte Ansprüche auf von Palästinensern bewohnte Gebiete im Westjordanland aufgeben, hieß es in einer von Trump über Twitter verbreiteten Mitteilung. Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate bestätigten später eine Normalisierung ihrer Beziehungen.
Die Einigung sei unter Vermittlung der USA zustande gekommen, erklärte Trump. „Ein großer Durchbruch heute“, schrieb er auf Twitter. „Ein historisches Friedensabkommen zwischen unseren beiden guten Freunden, Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten.“
Im Rahmen des Abkommens hat Israel nach Angaben der Regierung in Abu Dhabi einer Aussetzung seiner Annexionspläne zugestimmt. Das Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten sei ein „Gewinn“für die Diplomatie und den gesamten Nahen Osten, erklärte der Botschafter Abu Dhabis in den USA.
Gemeinsamer Feind Iran
Israel unterhält bisher keine diplomatischen Beziehungen zu den Golfstaaten. Das Land hat aber bereits diplomatische Beziehungen zu seinen arabischen Nachbarn Jordanien und Ägypten. Die arabischen Staaten hatten sich gegen die Gründung Israels gestellt und versucht, den 1948 ausgerufenen Staat mit Gewalt zu zerschlagen. Noch heute haben die meisten arabischen und viele mehrheitlich muslimische Länder keine Beziehungen zu Israel – auch wegen des ungelösten Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern.
In den vergangenen Jahren gab es aber hinter den Kulissen eine Annäherung Israels an die Golfmonarchien rund um Saudiarabien. Einer der Gründe dafür ist der gemeinsame Feind Iran. (APA/DPA/Reuters/red.)