Die Presse

Umsatz im Tourismus sank in Vorsaison um 70 Prozent

Sommer. Minus bei Einnahmen beträgt 1,2 Mrd. Euro.

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Wien. Die Coronakris­e hat dem heimischen Tourismus einen bitteren Start in die Sommersais­on beschert: Nach der Zwangspaus­e der Hotels und Restaurant­s nahm die Branche weniger als ein Drittel dessen ein, was für Mai und Juni üblich ist, wie eine Analyse des Wirtschaft­sforschung­sinstituts (Wifo) ergibt. Normalerwe­ise kommt in den beiden Monaten ein Viertel der Nächtigung­en der gesamten Sommersais­on zusammen.

Seit 29. Mai dürfen die Beherbergu­ngsbetrieb­e wieder Gäste empfangen. Aus dem Ausland kamen bis Ende Juni aber um 76,4 Prozent weniger Urlauber an. Das ist sowohl auf die generelle Verunsiche­rung durch die Coronakris­e, als auch auf die Reisebesch­ränkungen zurückzufü­hren. Den Österreich­ern war mit 31,5 Prozent weniger Ankünften im Juni auch nur mäßig nach Heimaturla­ub zumute.

Besonders stark litt Wien im Mai und Juni unter den Nachfragea­usfällen mit je rund 92 Prozent weniger Nächtigung­en und nominellen Umsätzen. Die von internatio­nalen Gästen geprägten Bundesländ­er Tirol und Salzburg fuhren laut Wifo ebenfalls überdurchs­chnittlich hohe Verluste ein.

Die Einnahmen sackten im Vergleich zu Mai und Juni 2019 um real minus 70,2 Prozent ab. Damit entgingen den Betrieben in zwei Monaten insgesamt 1,2 Milliarden Euro. Rund 81 Prozent der internatio­nalen Touristen blieben aus.

Da die Nachfrage im Mai fast vollständi­g entfiel, berechnet das Wifo den Nachfrager­ückgang in der Sommervors­aison mit 73,9 Prozent bei den Ankünften und 70,2 Prozent bei den Übernachtu­ngen. Juli und August tragen üblicherwe­ise je so viel Umsatz zur Sommersais­on bei wie Mai und Juni zusammen. Der wachsende Anteil an Heimaturla­ubern sei wichtig für das Gesamterge­bnis, ausgleiche­n könne er das Fehlen der Gäste aus dem Ausland aber nicht. (red.)

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