Fliegende Roboter sollen Schiffe putzen
Uni Klagenfurt entwickelt Navigation in EU-Projekt.
Wie orientieren sich autonome Roboter ohne GPS und in einer kontrastarmen Umgebung? Stephan Weiss und seine Forschungsgruppe Control of Networked Systems (CNS) an der Universität Klagenfurt finden auf diese Frage technische Lösungen, die nicht nur auf dem Planeten Mars sinnvoll sind (siehe Artikel links), sondern auch auf der Erde und unter dem Wasser unseres Planeten.
Daher sind die Klagenfurter Forscher mit dem Lakeside Lab an einem großen EU-Projekt beteiligt – mit 21 Partnern unter der Leitung des französischen Centre National de la Recherche Scientifique: Ziel sind Roboterteams, die Schiffe bei der Wartung inspizieren sollen und den Schiffsrumpf reinigen, während es im Hafen angelegt ist und mit neuer Fracht beladen wird. „Es gibt zwar ferngesteuerte Anlagen, die den Menschen bei der Wartung der Schiffe unterstützen, aber bisher ist es noch nicht gelungen, autonome Roboter hierfür zum Einsatz zu bringen“, sagt Weiss.
Gefährliche Einsätze
Immerhin fahren derzeit etwa 56.000 Schiffe (je über 500 Tonnen) auf den Weltmeeren, deren Wartung hohen Personaleinsatz erfordert. Im Schnitt dauert die Reinigung eines Schiffsrumpfs acht Tage und kostet bis zu 200.000 Euro. Die Modernisierung der Wartung durch autonome Fluggeräte, Unterwasserroboter und Raupenfahrzeuge soll aber nicht nur Kosten und gefährliche körperliche Arbeit verringern, sondern auch gut für die Umwelt sein: Gereinigte Schiffe verbrauchen zehn bis 30 Prozent weniger Treibstoff.
Die Klagenfurter fokussieren in dem Großprojekt „BugWright2“– ähnlich wie in der Marsmission – auf Helikopter, die ohne GPS, nur mit Kameraaugen entlang der glatten Oberfläche des Schiffskörpers navigieren können. (vers)