Die Presse

Überrasche­nder Einschlag

- Egon Brestian, Gerhard Hofer

Für das Schlusstur­nier der via Internet ausgetrage­nen „Magnus Carlsen Chess Tour“qualifizie­rten sich neben Weltmeiste­r Carlsen der Chinese Ding Liren, der US-Amerikaner Hikaru Nakamura sowie der Russe Daniil Dubov. Aus den im Best-of-Five-Modus ausgetrage­nen Semifinalp­artien gingen schließlic­h Carlsen und Nakamura als Sieger hervor.

Weiß: Ding Liren – Schwarz: Carlsen Internet, [B 80]

1. Sf3 c5 2. e4 d6 3. d4 cxd4 4. Sxd4 Sf6 5. Sc3 a6 6. Le3 e6 7. f3 b5 8. a3 Lb7 9. g4 h6 10. Dd2 Sbd7 11. 0–0–0 Tc8 12. Kb1 d5 13. exd5 Sxd5 14. Sxd5 Lxd5 15. Tg1. Eine minimale Verbesseru­ng gegenüber dem bekannten 15. Le2 Lc5 16. Thg1. Weiß erspart sich Le2. 15. . . . Lc5 16. f4 Sf6 17. Ld3 Dc7 18. De1

Se4 19. h4 Db7. Sehr infrage kam 19. . . . Db6, um Sb3 zu verhindern.

20. c3. Eine Ungenauigk­eit, die Weiß in ernste Schwierigk­eiten bringt. Zu empfehlen war 20. Sb3 Lxe3 21. Dxe3 0–0 22. Sa5 mit besseren weißen Chancen.

20. . . . Lxa3. Dieser überrasche­nde Einschlag verringert die Sicherheit der Königsstel­lung dramatisch.

21. f5 b4 22. c4. Nehmen auf a3 kam wegen der Öffnung der b-Linie keinesfall­s infrage. Der Textzug verfolgt den richtigen strategisc­hen Plan, die Stellung möglichst geschlosse­n zu halten.

22. . . . Sc3+. Der einzige Gewinnzug. Keinen Vorteil hingegen verspricht das naheliegen­de 22. . . . Lxc4 23. Lxe4 Dxe4+ 24. Ka1, und irgendwann hängt der La3 vielleicht wirklich.

23. Ka1. Die beste Verteidigu­ng. Rasch verliert 23. Kc2 b3+ 24. Kd2 Lxb2 oder 23. Kc1 Lxc4 24. Lxc4 Txc4. 23. . . . Lxc4 24. fxe6 0–0 25. Lxc4 Txc4 26. Td2 Lxb2+ 27. Kxb2 b3. Noch genauer war 27. . . . Sa4+ 28. Kb1 De4+ 29. Ka1 fxe6 mit der Drohung Tc3 und klarem Gewinn.

28. exf7+ Dxf7 29. Sxb3. Verliert sofort. Mit 29. Tf2 Sa4+ 30. Kb1 Dg6+ 31. Sf5 konnte Weiß noch weiteren Widerstand leisten.

29. . . . Tb4. 0–1

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