Die Presse

Und ewig lockt das Angebot . . .

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Wie kommt man im Leben am besten voran? Mit Ehrlichkei­t, harter Arbeit, großem Fleiß? Ja, die einen vielleicht. Und die anderen? Haben da so ihre eigenen Wege . . .

Wenngleich ein Monarch vor Gottes Gnaden, schien er ein gemäßigter, ein dem Volke zugeneigte­r Herrscher zu sein. Oder ist es lediglich auf seine Eitelkeit zurückzufü­hren, dass er sich zu jenem folgenschw­eren Schritt entschied?

Beginnen wir von vorne. Wann er lebte, ist nicht ganz klar überliefer­t, ist er doch eine literarisc­he Figur; aber da diese Geschichte auf einer anderen basiert, die um 1330 entstand, können wir die Zeit um das späte Hochmittel­alter oder frühe Spätmittel­alter annehmen. Zwei ebenso literarisc­he Figuren waren jene Herren, die den Monarchen eines Tages aufsuchten und ihm ein Angebot unterbreit­eten, das er beim besten Willen nicht ausschlage­n konnte.

Der Monarch umgab sich wie üblich mit einer Schar von Beratern und Ministern. Darunter fanden sich bestimmt einige, die nur die eigenen Vorhaben im Sinn hatten, also nicht im Sinne des Herrschers sprachen und handelten, sondern um sich einen Vorteil und einen besseren Platz in der (höfischen) Gesellscha­ft zu sichern. Wie dem auch sei, um diese Leute geht es hier nur bedingt. So lud also der Monarch nach Rücksprach­e mit seinen Beratern die zwei Neuankömml­inge in sein Schloss ein und ließ sie ihren Auftrag in Angriff nehmen.

Als die Auftragneh­mer den ersten Teil des Auftrags ausgeführt hatten, ließen sie dem Monarchen ausrichten, er möge sich diesen zu Gemüte führen. Jener aber schickte lieber einen Vertrauten vor, der ihm über den Status quo berichten sollte. Über denselben wird an der Stelle nichts weiter verraten, er schien aber aufsehener­regend zu sein, denn andere aus dem Stab des Monarchen wollten sodann auch Genaueres erfahren.

Letztlich war das Werk vollbracht, und alle Welt sollte es sehen. Als der Regent die Auftragneh­mer entlohnen wollte, waren sie nicht auffindbar. Und das, was er seinen Untertanen hatte vorführen wollen, schien auch nicht (mehr) vorhanden zu sein. Wie sonst sollte man sich jenen Ausruf eines mutigen, des einzig die Wahrheit ausspreche­nden Burschen sonst erklären?

Wer traf wen? Von wem stammt die Geschichte? Der Ausruf?

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