Nur halb so viele Urlaubsreisen im ersten Halbjarh
Tourismus. Die Zahlen der Statistik Austria belegen den starken Einbruch im Tourismus in der ersten Jahreshälfte. Und sie veranschaulichen, was dem Tourismus blüht, wenn sich dieses Szenario wiederholen sollte.
Wien. Die Statistik Austria hat die Zahlen der Urlaubsreisen im ersten Halbjahr veröffentlicht. Der Beginn der Coronapandemie und der Lockdown sorgten fast für eine Halbierung der Reisen. Sie sanken um 43 Prozent auf 5,6 Millionen. Mittlerweile ist bekannt, dass der Hochsommer, also die Monate Juli und August, für die österreichische Ferienhotellerie überraschend gut verlaufen ist. Die Stadthotels konnten vom Lokalpatriotismus der österreichischen Touristen und von der Treue der deutschen Gäste allerdings nicht profitieren. Die Zahlen der ersten sechs Monate zeigen aber auch, wie schnell sich die Lage wieder zuspitzen kann, sollten etwa die Reisewarnungen aus Deutschland prolongiert werden bzw. sollte es gar zu regionalen Lockdowns kommt.
Zurück zur Statistik: Gemessen wurden Urlaubsreisen ab einer Übernachtung inklusive Verwandten- und Bekanntenbesuche. Sie gingen vor allem im zweiten Quartal stark zurück. Das Minus betrug von April bis Juni verglichen mit dem Vorjahreszeitraum 61,3 Prozent – Inlandsreisen sanken um 27,9 Prozent, jene ins Ausland brachen um 91,2 Prozent ein.
Der Anteil der Personen, die mindestens einmal verreisten, ging im ersten Quartal um 7,4 Prozentpunkte auf 30 Prozent zurück. Im zweiten Quartal verreiste nur mehr jeder Fünfte (19,8 Prozent), das waren um 26,7 Prozentpunkte weniger als im zweiten Quartal 2019.
Im ersten Halbjahr verbrachten in Österreich wohnhafte Personen mehr als drei Viertel der Urlaubsreisen (76,0 Prozent oder 4,25
Millionen) im Inland, das waren um 21,8 Prozent weniger. Bei Kurzurlauben bis zu drei Übernachtungen lag der Inlandsanteil sogar bei 81,4 Prozent.
Die Zahl der Urlaubsreisen ins Ausland sank um 69 Prozent auf 1,34 Millionen. Deutlich waren dabei die Rückgänge bei beliebten Destinationen wie Deutschland (minus 60,2 Prozent), Ungarn (minus 28,9 Prozent), Italien (minus 86,4 Prozent) und Kroatien (minus 79,0 Prozent). Die Zahl der Fernreisen verringerte sich um 57,6 Prozent auf rund 179.000.
Mehr als ein Drittel der Urlaubsreisen führte zu Verwandten und Bekannten, wobei dieser Anteil wegen Ostern traditionell sehr hoch sei und auch heuer das wichtigste Reisemotiv war, so die Statistik Austria. (APA)