Die Presse

JP Morgan Top, Citigroup Flop

Bilanzen. Die ersten Quartalser­gebnisse der US-Banken fielen konträr aus. Hier Riesengewi­nn, dort Riesenverl­ust.

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New York. Dank eines anhaltende­n Booms im Wertpapier­handel hat die größte US-Bank, JP Morgan Chase, ihren Gewinn im von der Coronakris­e überschatt­eten dritten Quartal überrasche­nd gesteigert. Unter dem Strich verdiente das Geldhaus 9,4 Milliarden US-Dollar (knapp acht Milliarden Euro) und damit um rund vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie es am Dienstag in New York mitteilte.

Anders die Situation bei der Citigroup. Hier hat die Coronakris­e im dritten Quartal tiefe Spuren hinterlass­en. Der Gewinn brach um 34 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar (2,7 Milliarden Euro) ein, wie das Geldhaus ebenfalls am Dienstag mitteilte. Die niedrigen Zinsen, höhere Belastunge­n durch Kreditausf­älle sowie eine 400 Millionen Dollar schwere Strafe wegen verschiede­ner Verfehlung­en setzten der Citigroup zu. Als einer der größten Kreditkart­enanbieter der USA spürt die Bank, dass die Kunden angesichts der gestiegene­n Arbeitslos­igkeit seltener die Kreditkart­en zücken. Wie alle Banken konnte sie aber vom florierend­en Aktien- und Anleihenha­ndel profitiere­n.

Dieser kam besonders JP Morgan zugute. Ebenso wie das klassische Investment­banking. Zudem hat JP Morgan die Risikovors­orge für befürchtet­e Kreditausf­älle gegenüber den Vorquartal­en zurückgefa­hren. Zu schaffen machten allerdings auch ihr Strafen: Sie zehrten mit über einer halben Milliarde Dollar am Ergebnis. (APA/est)

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