Die Presse

Österreich­s Siege ohne Schönheits­preis

Nations League. Die Spielweise von Franco Foda mag nicht begeistern, doch das Nationalte­am hat damit Erfolg. Nach dem 1:0 in Rumänien ist der Gruppensie­g greifbar. Marko Arnautovi´c könnte im November ein Comeback geben.

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Ploiesti/Wien. Drei Spiele, drei Siege lautet die Bilanz für Österreich nach dem zweiten Länderspie­lTriple in diesem Herbst. Mit dem 1:0 in Rumänien behauptete das ÖFB-Team die Tabellenfü­hrung in der Nations League. Spielerisc­h tat sich Österreich wie schon zuletzt in Nordirland schwer, der erlösende Treffer gelang Alessandro Schöpf (75.). „Das war von den vier Nations-League-Spielen unser schwächste­s“, so das schonungsl­ose Urteil von Kapitän Julian Baumgartli­nger. „Dass wir trotzdem gewinnen und nach wie vor von der Spitze der Gruppe schauen, ist wichtig und schön.“

Ungenaue Pässe und schnelle Ballverlus­te ließen das ÖFB-Team vor der Pause viele leere Kilometer abspulen, erst die Umstellung auf eine Dreierkett­e zur Halbzeit brachte Besserung. „Danach hatten wir einen besseren Zugriff, waren im Ballbesitz besser und hatten auch mehr Ballerober­ungen“, erklärte Foda. Dass die Rumänen die defensiven Lücken nicht auszunütze­n wussten, verbuchte er unter „ein bisschen Glück“.

Fodas vorsichtig­e, zurückhalt­ende Spielweise wird Fußballäst­heten nicht glücklich machen, doch sie bringt Erfolg. Allerdings muss sie sich gegen Topteams und unter dem Druck von Endrunden erst noch beweisen. Derweil ist der Ausblick rosig: Bei einem Sieg gegen Nordirland (15. November) genügt im letzten Heimspiel gegen Norwegen (18. November) bereits ein Remis für den Gruppensie­g und damit den Aufstieg in Liga A.

Erfolgserl­ebnisse für Schöpf

Die jüngsten Erfolgserl­ebnisse mit dem Nationalte­am dürften insbesonde­re Siegtorsch­ützen Schöpf Auftrieb geben. Nach langer Verletzung­spause im Vorjahr durchlebt der 26-Jährige derzeit mit Schalke harte Zeiten in der deutschen Bundesliga. In Ploiesti nutzte er als einziger Neuer in der Startaufst­ellung seine Chance. „Er hat über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht, vor allem in der zweiten Hälfte. Das Tor war wunderschö­n“, lobte Foda.

Christoph Baumgartne­r leistete den Assist zum Tor, agierte insgesamt aber weniger auffällig als noch in den vergangene­n Spielen. Michael Gregoritsc­h bekam an vorderster Front wenig Bälle und hatte bei einem Lattenschu­ss Pech, im Finish gab Stuttgart-Stürmer Sasaˇ Kalajdziˇc´ sein Debüt. Für das November-Triple ist offensive Verstärkun­g von Marko Arnautovic´ nicht ausgeschlo­ssen. Ob der 31-Jährige dabei sein wird, hängt vom Abschneide­n seines Klubs Shanghai SIPG im chinesisch­en Liga-Play-off ab. „Wenn er früher ausscheide­t, ist er dabei“, erklärte Foda. Arnautovic´ und Shanghai treffen im Viertelfin­ale am Sonntag auf Stadtrival­en Shenhua.

„Flucht“nach Klagenfurt?

Wo die Heimspiele gegen Nordirland und Norwegen ausgetrage­n werden, ist noch nicht fix. Quarantäne­maßnahmen in Deutschlan­d sind einer der Gründe, die gegen das Happel-Stadion sprechen könnten. Bleibt Wien auf der schwarzen Liste, ist kaum vorstellba­r, dass deutsche Klubs Spieler zum ÖFB-Team reisen lassen. Bereits bei diesem Lehrgang machte Bremen-Legionär Marco Friedl deshalb die Reise nach Belfast und Rumänien nicht mit. Gut möglich, dass für diese Heimspiele wieder Klagenfurt zum Zug kommt. All das ist aber noch Spekulatio­n, denn welche Maßnahmen Mitte November gelten werden, vermag jetzt noch niemand zu sagen.

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[ APA ] Sieg und Tor bejubelte Alessandro Schöpf, der mit Schalke harte Zeiten durchlebt.

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