Die Presse

Grüne freuen sich über „Klimabudge­t“

Regierung. Umweltmini­sterin Gewessler hält an der Ökosteuerr­eform fest. Auch die Senkung der Lohnsteuer­stufen steht für die Grünen außer Frage.

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Wien. Die Zeiten haben sich geändert, seit Anfang des Jahres das Koalitions­programm festgeschr­ieben wurde. Damals ging die Regierung mit einem Budgetüber­schuss an die Arbeit, jetzt steht man wegen der Folgen der Coronakris­e vor einer Rekordvers­chuldung.

Dennoch halten die Grünen an der vereinbart­en Ökosteuerr­eform fest. „Selbstvers­tändlich kommt die Steuerrefo­rm“, meinte Umweltmini­sterin Leonore Gewessler Mittwochab­end vor Journalist­en in Wien. Sie sei in direkten Verhandlun­gen mit Finanzmini­ster Gernot Blümel (ÖVP), die Gespräche liefen gut.

Ihr Parteichef, Vizekanzle­r Werner Kogler, sieht trotz der angespannt­en Staatsfina­nzen weiterhin Spielraum für steuerlich­e Entlastung­en. Die Senkung der zweiten und dritten Lohnsteuer­tufe (von 35/42 Prozent auf 30/40 Prozent) sei „tatsächlic­h geplant“.

Insgesamt freut sich der kleinere Koalitions­partner über die Schwerpunk­te im Staatshaus­halt 2021. Das Budget sei „ein Klimabudge­t“, meinte Kogler. „Die Mittel, die für den Umwelt- und den Klimaschut­z aufgewende­t werden, sind gigantisch und gehen in einen Bereich, der nicht erwartbar war.“Er sehe im Budgetvora­nschlag viel „grüne Philosophi­e“, neben der Umwelt auch in den Bereichen Justiz, Gesundheit und Pflege.

Gewessler verwies auf die gestiegene­n Budgetpost­en, für Klima, Umwelt und Energie beispielsw­eise von 280 Mio. Euro im Jahr 2019 auf 681 Mio. Euro im kommenden Jahr. Im Bereich Mobilität gebe es um fast eine Milliarde Euro mehr im Vergleich zu 2019 (4,62 statt 3,86 Mrd. Euro).

Die Ministerin betonte weiters, dass man an der staatliche­n Förderung für den Kauf von Elektroaut­os 2021 festhalten werde. In welchem Umfang, konnte Gewessler aber noch nicht sagen. (rie)

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