Die Presse

Stadtregie­rung könnte sich vergrößern

Mehr ÖVP, Grüne und Neos im Wiener Stadtsenat.

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Wien. Die Wien-Wahl ist geschlagen, die Koalitions­verhandlun­gen stehen bevor – und damit auch die Frage der künftigen Größe der Stadtregie­rung. Die Bildung einer solchen funktionie­rt in der Bundeshaup­tstadt nach dem Proporzsys­tem. Allerdings gibt es eine Besonderhe­it im Vergleich zu anderen Bundesländ­ern: Laut Stadtverfa­ssung haben zwar alle im Gemeindera­t vertretene­n Parteien nach „Maßgabe ihrer Stärke“Anspruch auf Regierungs­posten, diese sind jedoch nicht alle automatisc­h mit einem konkreten Ressort – und damit gestalteri­scher Kompetenz – ausgestatt­et. Stichwort: nicht amtsführen­de Stadträte.

Die Anzahl der Stadträte insgesamt lässt sich anhand der Mandate errechnen, wobei das d’Hondtsche System zum Einsatz kommt. Doch die Gesamtgröß­e des Stadtsenat­s kann der Stadtverfa­ssung zufolge zwischen acht und 15 Mitglieder­n variieren. Derzeit hat dieser (neben dem Stadtchef ) zwölf Mitglieder.

Welche Partei wie viele Stadträte erhält, hängt von der Größe des künftigen Stadtsenat­s ab. Fix ist, dass die Grünen und die ÖVP je einen zweiten Stadtrat erhalten. Die SPÖ wird wohl unveränder­t sechs dieser Posten besetzen, wobei der Bürgermeis­ter nicht inkludiert ist. Die FPÖ und die Neos hätten, würde der Stadtsenat bei seiner jetzigen Größe bleiben, jeweils einen Stadtratsp­osten.

Neues Verhältnis im Stadtsenat

Nach der Wahl haben sich die Verhältnis­se nun jedoch geändert. SPÖ und Grüne legten deutlich zu (46 bzw. 16 Mandate), die ÖVP verdoppelt­e ihren Stimmantei­l sogar (22). Die Neos kommen ebenfalls auf ein Plus (acht), die FPÖ stürzte in die Einstellig­keit ab (acht).

Bleibt die Größe des Stadtsenat­s (inklusive nicht amtsführen­de Stadträte) gleich, müsste die SPÖ im Falle einer rot-grünen oder rottürkise­n Koalition einen amtsführen­den Stadtrat an den jeweiligen Koalitions­partner abtreten. Im Falle von Rot-Pink bliebe alles gleich. Wie groß der Senat nun tatsächlic­h wird, wird bei der konstituie­renden Sitzung des Gemeindera­ts Ende November beschlosse­n. (APA)

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