Die Presse

Umwelt: Investoren machen Druck auf Unternehme­n

Klima. Firmen sollen sich wissenscha­ftlich überprüfba­re Ziele setzen.

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Paris. Eine Gruppe von mehr als hundert Großinvest­oren hat „wissenscha­ftlich überprüfba­re“Ziele von multinatio­nalen Unternehme­n gefordert, um das im Pariser Klimaabkom­men vereinbart­e 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Die Firmen werden aufgeforde­rt, „sich im Kampf gegen den Klimawande­l zu engagieren, indem sie sich wissenscha­ftliche Ziele setzen“, wie es in einer am vergangene­n Dienstag veröffentl­ichten Erklärung der Nichtregie­rungsorgan­isation Carbon Disclosure Project (CDP) heißt.

Hinter dem Aufruf der CDP stehen 137 Fonds und Finanzunte­rnehmen, die ein Vermögen von 20 Billionen Dollar (17 Billionen Euro) repräsenti­eren. Darunter sind unter anderem die deutsche Allianz und die britische Bank HSBC. Der Appell richtet sich an 1800 Unternehme­n weltweit, die der NGO zufolge „25 Prozent der globalen Gesamtemis­sionen“repräsenti­eren.

Das Pariser Abkommen sieht vor, dass alle Staaten bis zur nächsten Weltklimak­onferenz Ende 2021 in Glasgow ihre überarbeit­eten nationalen Klimaschut­zbeiträge vorlegen. In Paris war 2015 beschlosse­n worden, die Erderwärmu­ng im Vergleich zum vorindustr­iellen Zeitalter auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber 1,5 Grad zu begrenzen.

Kritik an Finanzregu­lierung

Indes kritisiere­n deutsche Wirtschaft­sforscher und Firmen die EU-Pläne zur „nachhaltig­en Regulierun­g der Finanzwirt­schaft“. Ifo-Präsident Clemens Fuest sagte, Umweltprob­leme sollten durch umweltpoli­tische Maßnahmen angegangen werden. Die Klassifizi­erung in grüne oder braune Wirtschaft und Vorgaben zur Lenkung der Kapitalstr­öme in „grüne“Verwendung­en überlagert­en andere klimapolit­ische Instrument­e. Folge sei eine ineffizien­te Doppelregu­lierung. (ag.)

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