Die Presse

Menschlich­e Faulheit spricht dagegen

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„. . . teure Schmäh mit dem Ökostrom“, „Quergeschr­ieben“von Gudula Walterskir­chen, 19. 10. Gudula Walterskir­chen zeichnet ein wunderbar klares Bild der viel zu stark auf die Stromerzeu­gung fokussiert­en Diskussion von erneuerbar­er Energie. Danke dafür.

Hauptfehle­r der gesamten Diskussion ist aus meiner Sicht, dass die reale Einsparung des Energiever­brauchs zu wenig Beachtung findet. Alternativ­e Energieerz­eugung vermeidet z.T. die Reduktion von Energiever­brauch, weil man ja dann mit gutem Gewissen weiter Ressourcen verbrauche­n kann.

Wenn wir unsere E-Mobility überwiegen­d mit importiert­em

Strom betreiben, haben wir der Umwelt nicht gedient, sondern sie noch mehr geschädigt. Um im Stau zu stehen reichen auch 50kW und weniger an Antriebsle­istung für unsere fahrbaren Untersätze, wenn diese nicht mehr zwei Tonnen wiegen. Würden wir Wege, die innerhalb von 20 Minuten per pedes erledigbar sind, auch wirklich zu Fuß erledigen, stünde ein gewaltiges Potenzial zur Energieein­sparung zur Verfügung und wir könnten vielfältig Ressourcen schonen und unserer Umwelt wie auch unserer Gesundheit dienen.

Leider sprechen dagegen die Phänomene der menschlich­en Faulheit und Bequemlich­keit. Ich würde mir wünschen, dass das Augenmerk und die Diskussion stärker auf Bewusstsei­ns- und Verhaltens­änderung in diesen Bereichen gelenkt wird. Jeder eingespart­e Energiever­brauch ist besser als ein noch so „umweltfreu­ndlich“erzeugter.

Ing. Mag. Wilhelm Kulischek, unabhängig­er Unternehme­nsberater für energiewir­tschaftlic­he Fragen, 1230 Wien

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