Wie aus Schülern Unternehmer werden
Schülerwettbewerb. Seit mehr als 33 Jahren gehen erfolgreiche Unternehmen aus einem Ideenwettbewerb für Schüler hervor. Das zeigt, wie einfach und effektiv Unternehmertum schon in der Schule gefördert werden kann.
Wien. „Das ist wie eine Talentschmiede“, lobt Wirtschaftministerin Margarete Schramböck (ÖVP) den Schulwettbewerb „Jugend Innovativ“. Dabei werden Schülerinnen, Schüler und Lehrlinge im Alter von 15 bis zu 20 Jahren eingeladen, ihre Ideen einzureichen und auszuarbeiten.
Zuletzt gewannen die drei Schüler der BHAK 13 Maygasse in Wien, Clemens Walter, Paul Spitzer, Jakob Mayerhofer, mit ihrem Projekt „Book your Room“die Kategorie „Young Entrepreneurs“. Sie erfanden eine Plattform für das Vermieten und Vermitteln von leer stehenden Räumlichkeiten in Schulen oder anderen Institutionen. Inzwischen ist aus der Idee ein Start-up geworden, und aus den Schülern Geschäftsmänner.
Unternehmerisches Handeln
Dass junge Menschen ihre Ideen in die Realität umsetzen, ist für Schramböck ein „ganz wesentlicher Faktor“. Tatsächlich hätten bisher 73 Prozent der Teilnehmer ein Unternehmen gegründet, erklärt die Wirtschaftsministerin. 10.000 Projekte wurden bisher unterstützt.
Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) lobt das Innovationspotenzial an Österreichs Schulen. Der Wettbewerb sei eine „Basis, auch im späteren beruflichen Karriereweg wissenschaftlich und unternehmerisch zu handeln“, sagte Faßmann.
Die Organisation Austrian Start-ups fordert, dass man Unternehmertum mit dem Schul-Skikurs in Österreich gleichsetzen soll. „Entrepreneurship ist eine wichtige Qualifikation“, räumt Faßmann ein. Doch auf eine Diskussion um einen Unternehmenskurs in Schulen lässt er sich nicht ein. Er wolle den Unternehmergeist eher im „tertiären Bereich“der Bildung, an den Universitäten und Hochschulen fördern. Dort soll er Teil des Doktoratsstudiums werden, weil nicht alle im wissenschaftlichen Bereich bleiben würden.
Laptops für alle
Klar angepackt wird bei der ITAusstattung für Schüler. Ab dem kommenden Schuljahr sollen alle Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Schulstufe ein digitales Endgerät bekommen. Das wiederhole sich dann jedes Schuljahr, sodass alle später in dieser Schulstufe ebenso Geräte bekommen. Die jeweilige Schule entscheidet, ob Laptop oder Tablet. Die Geräte gehen ins Eigentum der Jugendlichen über. Es werde einen Selbstbehalt in Höhe von 25 Prozent geben. Dieser entfällt allerdings bei sozialer Bedürftigkeit.
Während bei der Digitalisierung also noch aufgerüstet wird, gibt es den unternehmensfördernden Wettbewerb jedenfalls schon seit mehr als 33 Jahren. Quer- und Weiterdenker werden dabei mit Know-how und Preisgeldern unterstützt. Abgewickelt wird der Wettbewerb im Auftrag des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort und des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung von der Förderbank AWS. Derzeit startet die 34. Wettbewerbsrunde. (mad.)