Novartis erwartet besseres Ergebnis
Pharma. Im dritten Quartal verbesserte sich die Lage. Doch Arzneien zur Behandlung von Haut- und Augenerkrankungen sowie Generika verkauften sich weniger gut.
Basel. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat nach einer Umsatzdelle im Sog der CoronavirusKrise Tritt gefasst und traut sich im laufenden Jahr mehr Betriebsgewinn zu als bisher in Aussicht gestellt. „Unsere entscheidenden Wachstumstreiber und Neueinführungen entwickeln sich gut“, erklärte Konzernchef Vasant Narasimhan am Dienstag.
„Aufgrund der Stärke des zugrundeliegenden Geschäfts von Novartis können wir unsere Prognose für das operative Kernergebnis im Gesamtjahr 2020 erhöhen“, sagte Narasimhan. Er räumte allerdings ein, dass neue massive Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie wohl zu Unterbrechungen führen würden mit potenziellen Auswirkungen auf den Geschäftsausblick.
Für den um Sonderfaktoren bereinigten Betriebsgewinn stellt Novartis nun unter Ausschluss von Wechselkursschwankungen eine „Steigerung im niedrigen zweistelligen Prozentbereich bis mittleren Zehn-Prozent-Bereich“(um die 15 Prozent) in Aussicht. Bisher war nur ein niedriges zweistelliges Wachstum veranschlagt worden.
Generika-Geschäft schwächelt
An der nach dem zweiten Quartal gesenkten Umsatzprognose hielt das Unternehmen fest: Die Verkaufserlöse dürften währungsbereinigt um einen mittleren einstelligen Prozentbetrag steigen. Im Zeitraum Juli bis September lag der Umsatz bei 12,26 Mrd. Dollar (rund 10,4 Mrd. Euro) und war damit stabil gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der bereinigte operative Gewinn zog um elf Prozent auf 4,07 Mrd. Dollar an. Die Marktsituation erholte sich im dritten Quartal, obwohl Covid-19 das Geschäft in verschiedenen Therapiegebieten belastete: Vor allem Arzneien zur Behandlung von Hautund Augenerkrankungen verkauften sich weniger gut, und die Generika-Tochter Sandoz kämpfte mit Umsatzrückgängen.
Unterm Strich stand mit 1,93 Mrd. Dollar weniger Nettoergebnis als ein Jahr zuvor. Gewinnschmälernd wirkten sich höhere Steuern und Zahlungen zur Beilegung von Rechtsfällen aus. (APA/Reuters)