Die Presse

Den Weg zu Ende gehen, den „Geist aushauchen“

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„Wie mein Vater Karl Löbl seinen Todesplan änderte“, GK von Eva Reisinger-Löbl, 24. 10.

An der Hand eines Menschen, nicht durch die Hand eines Menschen sterben; so hat es sinngemäß der ehemalige Wiener Erzbischof Kardinal Franz König ausgedrück­t. Auf sehr berührende Art und Weise findet sich dieser mächtige Gedanke im Artikel von Eva Reisinger-Löbl. Selten zuvor habe ich so etwas Überzeugen­des gelesen, selten zuvor erschien mir das Dilemma – was tun als Betroffene­r oder Angehörige­r, wenn der Körper nicht mehr kann und der Geist müde wird – kleiner als nach Lektüre dieses Artikels.

Nahezu hautnah war spürbar, wie viel Bedeutung dieses letzte Aufflacker­n und dann langsame Verlöschen eines Menschen für ihn selbst und die Tochter noch hatte. Den Weg zu Ende gehen, den „Geist aushauchen“– in Begleitung, in Würde, möglichst schmerzfre­i. Das sollte unser Credo als Gesellscha­ft sein.

Mag. Rainer Fadinger, 2340 Mödling

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