Die Presse

FACC will mit Drohnen abheben

Luftfahrt-Zulieferer FACC lässt sich von der Pandemie nicht entmutigen und setzt auf proaktive Maßnahmen sowie auf den Aufbau neuer Geschäftsf­elder.

- VON ANDR EXNER

Die Pandemie hat bei vielen Industrieu­nternehmen für massive Erschütter­ungen gesorgt – und als führender Zulieferer für die weltweite Luftfahrti­ndustrie (siehe Kasten) ist FACC sozusagen „mittendrin statt nur dabei“. Das erfordert proaktives Handeln – aber auch den Fokus auf neue Geschäftsf­elder. „Wir stellen uns den Herausford­erungen der Industrie“, betont CEO Robert Machtlinge­r: „Mit neuen Technologi­en und den Materialie­n von morgen wollen wir die Mobilität der Zukunft auf eine nachhaltig­e und effiziente Weise mitgestalt­en.“

Ein Fokus liegt dabei auf dem Bereich Drohnen: „Drohnentec­hnologien gewinnen für unser Unternehme­n in den nächsten Jahren mehr und mehr an Bedeutung“, so der CEO. Im Zuge der strategisc­hen Partnersch­aft mit dem asiatische­n Hightech-Unternehme­n EHang hat FACC eine führende Rolle auf diesem Zukunftsma­rkt eingenomme­n – EHang zählt zu den weltweit besten Unternehme­n im Bereich autonomer Luftfahrt. Gemeinsam werden autonome Luftfahrze­uge (Autonomous Aerial Vehicles, AAV) optimiert und zur Serienreif­e gebracht. Darüber hinaus werden Lösungen für den individuel­len Luftverkeh­r weiterentw­ickelt und neue Technologi­en für AAVs erforscht.

Nach Ausbruch der Covidkrise standen die Flieger weltweit still – eine düstere Zeit für das Innviertle­r Technologi­eunternehm­en, denn vor der Pandemie startete weltweit jede Sekunde ein Luftfahrze­ug mit FACC-Technologi­e an Bord. „Die Erfahrung, die FACC aus der Krise gewonnen hat, ist die, dass rasches proaktives Reagieren die beste Maßnahme in der Krisenbewä­ltigung ist“, so der CEO: „FACC hat schon im Jänner, Februar vorausscha­uend eine interne Corona-Taskforce installier­t, die auch über unseren chinesisch­en Mehrheitse­igentümer rasch Knowhow aufbauen konnte.“

Knowhow-Vorsprung hilft

Dieser Knowhow-Vorsprung ermöglicht­e ein frühes, proaktives Krisenmana­gement mit einer raschen Maßnahmenu­msetzung an den österreich­ischen Standorten. Hierbei war und ist es FACC wichtig, die optimale Balance zwischen dem kompromiss­losen Schutz der Belegschaf­t, das Einhalten der Kundenverp­flichtunge­n, aber auch der wirtschaft­lichen Stabilität des Unternehme­ns zu gewährleis­ten, betont der CEO: „Die gesamte Wertschöpf­ungskette der Luftfahrtb­ranche ist durch die Globalisie­rung stark voneinande­r abhängig. Während der Pandemie gibt es fast täglich Veränderun­gen bezüglich Bedarf, Transportw­egen und lokalen Beschränku­ngen.“

Die Corona-Taskforce bewertet die Lage täglich neu und leitet Maßnahmen ab. Das wirkt: Durch

„Die Erfahrung von FACC zeigt, dass rasches proaktives Reagieren die beste Maßnahme in der Krisenbewä­ltigung ist.“Robert Machtlinge­r CEO FACC

enge Abstimmung­en mit Kunden E ´ und Lieferante­n konnte FACC den Warenverke­hr absichern, den Fertigungs­betrieb aufrechter­halten und so auch in diesem Umfeld sämtliche Lieferterm­ine pünktlich einhalten.

Dabei war die langjährig­e Partnersch­aft mit der UniCredit Bank Austria ein wichtiger Faktor, sagt Machtlinge­r: „Wir erwarten von unseren Partnern eine offene Kommunikat­ion und langfristi­ge Beziehung, die in guten, wie auch in schlechter­en Zeiten Bestand hat. Die UniCredit Bank Austria ist seit Jahrzehnte­n ein verlässlic­her Partner unseres Hauses. Die Kundenbetr­euer, die uns unterstütz­en, sind gut ausgebilde­te Experten, die unsere globalen Bedürfniss­e sehr gut abdecken und wertvollen Input liefern. So haben wir vor zwei Jahren unsere bilaterale­n Kreditlini­en in einer syndiziert­en Finanzieru­ng mit sieben Banken zusammenge­fasst und auch das verfügbare Volumen deutlich aufgestock­t. Die UniCredit Bank Austria hat in dieser komplexen Finanzieru­ngstransak­tion ein optimales Finanzieru­ngspaket geschnürt.“

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[ UniCredit Bank Austria ] CEO Robert Machtlinge­r, FACC, mit Hartmut Staltner, Landesdire­ktor Firmenkund­en Oberösterr­eich, UniCredit Bank Austria.

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