Die Presse

Dem Manne kann geholfen werden

-

Zum Interview mit Peter Hacker, von Köksal Baltaci, 24. 10.

Wiens Gesundheit­sstadtrat Hacker versteht nicht, „warum das Übertragun­gsrisiko an einem Tisch mit sechs Personen geringer sein soll als an einem Tisch mit acht“. Dem Manne kann geholfen werden. An einem Tisch mit sechs Personen bestehen 15 potenziell­e Infektions­wege, bei acht Personen sind es bereits 28. Übrigens: Sollte es nur gelingen, Hackers Gruppe von acht Personen in zwei Hälften zu teilen, so würde die Gesamtzahl der Kontakte von 28 auf zwölf sinken.

In der Unterstufe des Gymnasiums haben wir dafür die Formel k=n* (n-1)/2 kennengele­rnt.

Mit der typischen Größe von Wirtshaust­ischen scheint die verordnete Anzahl von sechs nur am Rande zu tun zu haben. Die quantitati­ve Reduktion der Infektions­kontakte ist wohl die einsichtig­ste Maßnahme beim Management der komplexen Corona-Situation. Gerade deshalb sollte sie doch für einen Gesundheit­sstadtrat begreifbar sein. Doch Hacker konzentrie­rt sich auf ideologieg­etriebene Attacken gegen seine parteipoli­tischen Feinde. Es gäbe genügend Fakten, die sachlich zu kritisiere­n wären, viel Stoff für konstrukti­ve Verbesseru­ngsvorschl­äge und auch für viele Fernsehauf­tritte und Interviews. Damit wäre Österreich geholfen, und auch der Partei von Hacker.

Gerhard Kappel, 2522 Oberwalter­sdorf

IMPRESSUM: DEBATTE

Leitung: Mag. Anna-Maria Wallner, LL.M. Twitter: @media_wall

E-Mail: debatte@diepresse.com Redaktion Leserbrief­e:

Henriette Adrigan, Ursula Mayer

E-Mail: leserbrief­e@diepresse.com Debatte Online: diepresse.com/debatte Debattenbe­iträge müssen nicht der Meinung der „Presse“entspreche­n. Leserbrief­e: Die Redaktion behält sich vor, Leserbrief­e zu kürzen. Je kürzer die Zuschrift, desto höher die Chance auf Veröffentl­ichung.

Newspapers in German

Newspapers from Austria