Chaos und Datenleck bei Anmeldung zu wiener Massentests
Wien. Kurz nachdem die Plattform freigeschaltet war, brach sie schon unter zu vielen Zugriffen zusammen. Noch ärger: Am späten Nachmittag musste sie dann sogar offline genommen werden – aufgrund eines Datenlecks.
Wien. Bei der Online-Anmeldung zu den Antigen-Massentests kommt es zu massiven Problemen: Mittwochnachmittag wurde die Anmeldeplattform des Bundes offline genommen, „wegen Wartungsarbeiten“, war dort zu lesen. Tatsächlich dürfte es aber zu einem massiven Datenleck gekommen sein: Kärntner Pädagogen haben offenbar Testtermine und Daten von fremden Personen in Wien bekommen, das schreibt Andreas Schäfermeier, der Pressesprecher von Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) auf Twitter. „Wenn es bis morgen keine Besserung gibt, wird Kärnten auf ein vorbereitetes analoges Anmeldesystem umstellen“, kündigte er an.
Derzeit verwenden das IT-System des Bundes sieben von neuen Bundesländern. Vorarlberg und Tirol haben eigene Systeme.
Die Plattform des Bundes sollte eigentlich ab Mittwoch, null Uhr, offen sein. Aber der Start ist auch abgesehen vom Datenleck nicht gut gelaufen: Die Plattform stand sieben Minuten später als geplant bereit – und war dann sofort überlastet. Auch am Mittwoch meldeten viele Wiener, dass die Anmeldung nicht funktioniere. Immer wieder war die Seite nicht zu erreichen, oder man wurde falsch weitergeleitet: Eine Oberösterreicherin berichtet, sie sei auf der Plattform für Tirol gelandet. Andere mussten das Formular mehrmals ausfüllen, bis der Link zur Terminvereinbarung im E-Mail-Postfach eintrudelte. Vielfach funktionierte die Anmeldung auch schnell und reibungslos. Aber manche ließen sich von technischen Problemen ganz davon abhalten, am Test teilzunehmen: Eine Wienerin berichtet, bei ihr seien über Stunden mehrere Versuche, sich am nächstgelegenen Standort anzumelden, gescheitert. Da es auch Stunden später nicht klappen wollte, entschied sie sich, die Teilnahme an der Massentestung ganz bleiben zu lassen.
Eine Möglichkeit, sich telefonisch anzumelden, gibt es bis dato nicht. Die Stadt Wien hätte so eine Möglichkeit gern geschaffen, auch Pensionistenverbände hatten danach verlangt, um einen möglichst barrierefreien Zugang zu schaffen. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) äußerte am Mittwoch sein Bedauern und drängte darauf, dass der Bund eine Telefon-Anmeldung möglich macht. Schließlich ist eine Terminvereinbarung vor einer Testung obligatorisch, das soll Menschenansammlungen und Bürokratie vor Ort verhindern. Wie viele Menschen sich bisher angemeldet haben, dazu gab es zunächst noch keine Daten.
Bundesheer hat Hallen übernommen
An den drei Standorten – Messe Wien, Stadthalle, Marx-Halle –, in denen ab Freitag getestet wird, sind die Vorbereitungen jedenfalls weitgehend abgeschlossen. Dienstagabend wurden die Hallen vom Gesundheitsressort (das für die Miete und Infrastruktur zuständig ist) an das Bundesheer übergeben: Geleitet werden die Antigen-Massentests nun vom Militärkommando Wien. Bzw. ist auch die Gesundheitsbehörde vor Ort, sie ist zuständig, sobald ein Antigentest positiv ausfällt: Dieser Test wird dann mittels PCRTest (und Probenentnahme per Gurgelmethode) verifiziert, bis das Ergebnis vorliegt, müssen die Betroffenen in Heimquarantäne.