Die Presse

Neue Hoffnung auf ein Handelsabk­ommen EU/Großbritan­nien

Bei Fair-Play-Regeln gibt es offenbar einen Kompromiss.

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Brüssel/London. „In den kommenden Tagen“soll das Handelsabk­ommen Großbritan­nien/ EU unterschri­ftsreif sein – das berichtete am gestrigen Donnerstag jedenfalls der britische Rundfunk BBC. Mit ein Grund für den Optimismus dürften die Aussagen des irischen Außenminis­ters, Simon Coveney, gewesen sein – Coveney erklärte Donnerstag­früh, dass es eine gute Chance auf eine baldige Übereinkun­ft gebe. Dem Vernehmen nach seien nur noch die Fragen des Sanktionsr­egimes sowie des Zugangs zu britischen Gewässern für EU-Fischer offen. Trifft das zu, würde es bedeuten, dass die dritte bis dato offene Frage – nämlich jene der Fair-Play-Regeln für britische Unternehme­n auf dem EU-Binnenmark­t – gelöst wäre.

In der Praxis hängen Fair Play und Sanktionen allerdings zusammen: Gibt die EU bei den Spielregel­n nach, muss sie im Gegenzug über rasch und abschrecke­nd wirkende Strafmaßna­hmen verfügen, um zu verhindern, dass die Briten die Umwelt-, Sozial- und Subvention­sstandards unterwande­rn. Ob dieser Ausgleich gelingen kann, ist noch offen. Nach Angaben eines EU-Diplomaten sei die Union nur noch „Millimeter“von ihren roten Linien entfernt und nun London bei Zugeständn­issen am Zug. (ag.)

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