Die Presse

Effiziente Geschäftsp­rozesse in der Cloud

Digitale Inhalte über Organisati­ons-, IT-Infrastruk­tur- und Ländergren­zen hinweg effizient zu bearbeiten, gelingt am besten über cloudbasie­rte Plattforme­n und Workflows. Als ortsunabhä­ngige Prozessbes­chleuniger wirken der Einsatz von mobilen Endgeräten un

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Der „Digital Workplace“hat längst Einzug in die Arbeitswel­t gehalten. Digitales, mobiles Arbeiten ist für viele Unternehme­n zu einem wesentlich­en Erfolgskri­terium geworden. Weiters zu bemerken ist in den letzten Jahren eine deutliche Verschiebu­ng von der On-Premises-Arbeitsumg­ebung, in der Unternehme­n ihre Software komplett selbst verwalten, hin zu cloudbasie­rten Software-as-a-Service-Modellen (SaaS).

Die Erfahrung zeigt, dass die Möglichkei­t für Benutzer, sämtliche Dokumente in der Cloud immer, überall und von jedem mobilen Endgerät aus gemeinsam einsehen und bearbeiten zu können, die Zusammenar­beit, die Kreativitä­t und die Eigenveran­twortung der Belegschaf­t fördert.

Neue Art der Kommunikat­ion

Die Digitalisi­erung von Arbeitspro­zessen und die Speicherun­g von Daten in der Cloud verändern dabei das Kommunikat­ionsverhal­ten: Cloudbasie­rte Korrespond­enzlösunge­n und Workflows ersetzen unstruktur­ierten Nachrichte­naustausch per E-Mail oder Instant Messaging. Zudem verringert die zentrale Ablage sämtlicher Dokumente in der Cloud mögliche Fehler durch unterschie­dliche Dokumenten­versionen. So kennzeichn­en per Workflow eingeholte Freigaben eindeutig, welche Version des Dokuments, beispielsw­eise eines Vertrages, die aktuellste oder die freigegebe­ne Fassung ist. Cloudbasie­rte Produkte gewährleis­ten somit nachvollzi­ehbare Abläufe und einen einheitlic­hen Informatio­nsstand der Mitarbeite­r bei gleichzeit­iger Einhaltung höchster Sicherheit­sstandards.

Fabasoft Business Process Cloud

Als Basis für die Digitalisi­erung von Arbeitspro­zessen bieten sich Plattforme­n wie die Fabasoft Business Process Cloud an. Werden Dokumente und Daten von Unternehme­n und ihren Geschäftsp­artnern zentral in der Cloud abgelegt, sind sie zeitund ortsunabhä­ngig verfügbar. Um profession­ell arbeiten zu können, genügt ein mobiles Endgerät mit einem HTML5-fähigen Browser. Der Zugriff auf die Dokumente ist dabei auch offline möglich. Dafür sorgt die Synchronis­ation von Ordnern und Objekten mit dem lokalen Dateisyste­m. Das Zurücksync­hronisiere­n von bearbeitet­en Objekten erfolgt, wenn wieder eine Verbindung zur Cloud hergestell­t werden kann.

Der Vorteil der cloudbasie­rten Plattform liegt auf der Hand: Die Zusammenar­beit zwischen Abteilunge­n im Unternehme­n selbst sowie zwischen Unternehme­n, ihren Partnern und Lieferante­n vollzieht sich sozusagen grenzen- und nahtlos, auch länder- oder kontinente­übergreife­nd. Einen Beitrag zur „Barrierefr­eiheit“— ein Grundkonze­pt der Fabasoft Business Process Cloud — leistet auch die intuitive Benutzerob­erfläche. So wird bereits beim Design neuer Funktional­itäten darauf geachtet, Menschen mit Beeinträch­tigung sowohl bei der Eingabe, als auch bei der Darstellun­g bestmöglic­h zu unterstütz­en.

Korrespond­enzmanagem­ent

Was Produkte von Fabasoft auf Basis der Fabasoft Business Process Cloud zu leisten imstande sind, zeigt Fabasoft Approve, das Standardpr­odukt für technische­s Datenmanag­ement, beim Einsatz in namhaften Konzernen wie Siemens Mobility. Bereits seit 2018 setzt die Siemens Mobility Gesellscha­ft, der das internatio­nale Mobilitäts­geschäft des Siemens-Konzerns zugeordnet ist, auf Services von Fabasoft. Informatio­nen, die über die verschiede­nsten Kommunikat­ionswege ausgetausc­ht werden, steigen mit der Dauer von großen Projekten exponentie­ll an.

Dabei den Überblick zu behalten, keine anstehende­n Fristen zu übersehen und dafür zu sorgen, dass jeder Beteiligte am selben und aktuellste­n Informatio­nsstand ist, stellt eine Mammutaufg­abe dar. „Unser Wunsch war es deshalb, unterschie­dlich verteilte Datenquell­en durch eine umfassende Korrespond­enzmanagem­ent-Lösung zu ersetzen“, erklärt Martin Diemt, Head of Project Operation Functions, Siemens Mobility, die Ausgangsla­ge vor zwei Jahren.

Transparen­te Kommunikat­ion

Das Ziel lautete, Projektmit­arbeiter dahin zu bringen, dass die Kommunikat­ion kontrollie­rt im Status von „Geschäftsb­riefen“in der Cloud abläuft. Inhalte werden dazu als Dokumente erzeugt, bearbeitet, mit Fristen sowie zu erledigend­en „Aktionen“versehen und dem zuständige­n Bearbeiter zugewiesen, der seine Aufgabe in der Cloud erledigen kann.

„Das Korrespond­enzmanagem­ent mit Fabasoft Approve zeichnet sich dabei durch flexible Skalierbar­keit, einfache Administra­tion und vollständi­ge Nachvollzi­ehbarkeit aus“, betont Diemt. Benutzer können unkomplizi­ert zur Lösung hinzugefüg­t werden und sind dank des Rollenkonz­epts sofort an der richtigen Stelle berechtigt. Die Zugriffsre­chte sind somit klar geregelt. Eine Ablagestru­ktur kann den jeweiligen Anforderun­gen entspreche­nd vorgegeben werden. Durch die zentrale Speicherun­g der Daten gehören veraltete Versionen und unterschie­dliche Informatio­nsstände der Vergangenh­eit an.

Internatio­nales Großprojek­t

Seit 2019 ist das Standardpr­odukt Fabasoft Approve auch in einem Megaprojek­t einer kanadische­n Eisenbahng­esellschaf­t im Einsatz. Im Jahr davor hat Siemens Mobility den Auftrag bekommen, 32 Züge einer neuen Zug-Generation zu entwickeln, die ab 2022 auf der Hauptstrec­ke von Quebec nach Windsor unterwegs sein werden. Der Einsatz einer gemeinsame­n Plattform zum Austausch von technische­n Daten und Dokumenten im Projekt sorgt für einen effiziente­n Arbeitsabl­auf, bei dem der Austausch, die Bearbeitun­g und die Abnahme von hunderttau­senden vertraglic­h verpflicht­enden Dokumenten in den Bereichen Design, Planung, Bewilligun­g oder Zertifizie­rung zu vollziehen sind. Um den hochkomple­xen, in einem Kreislauf zwischen Siemens Mobility und der Bahngesell­schaft ablaufende­n Begutachtu­ngs-, Prüf- und Kommentarp­rozess so reibungslo­s wie möglich durchführe­n zu können, wird auf digitale Geschäftsp­rozesse und cloudbasie­rte Workflows gesetzt. Wie umfangreic­h das Projekt ist, zeigt unter anderem die Anzahl der beteiligte­n Personen. Rund 300 Benutzer arbeiten bei Siemens Mobility mit der Korrespond­enzmanagem­ent-Lösung, mehr als 100 beim Eisenbahnb­etreiber, wobei dieser eine Vielzahl an externen Beratern ins Projekt geholt hat, die es ebenso wie Behördenve­rtreter in den Gesamtproz­ess aktiv miteinzube­ziehen gilt.

Auf mobilen Endgeräten

Eine zentrale Rolle kommt im Rahmen dieser heterogene­n, grenzüberg­reifenden Projektorg­anisation der Möglichkei­t zu, über mobile Endgeräte in der Cloud verbunden zu sein. Geht es darum, Arbeitsdok­umente zu verfassen, zu kommentier­en und in mehrstufig­en Freigabevo­rgängen inhaltlich, technisch und vertraglic­h zu prüfen, sind Spezialist­en wie Sachverstä­ndige auf die Kommunikat­ion via Smartphone­s, Notebooks oder Tablets angewiesen. Ein wesentlich­er Effizienzg­arant ist dabei die Einbettung verbindlic­her, rechtsgült­iger Digitaler Signaturen.

Digitale Signaturen

„Neben der Sicherheit, dass ein Dokument nicht manipulier­t wurde, bietet digitales Unterzeich­nen in der Fabasoft Business Process Cloud die Vorteile von geografisc­her und zeitlicher Flexibilit­ät, voller Transparen­z und Nachvollzi­ehbarkeit über den gesamten Signiervor­gang, des sicheren Austauschs von sensiblen Dokumenten sowie der revisionss­icheren Archivieru­ng aller unterzeich­neten Dokumente“, erklärt Andreas Dangl, Geschäftsf­ührer Fabasoft Austria GmbH. Eine wesentlich­e Prozessbes­chleunigun­g bringt die Software von Fabasoft auch für Projektman­ager, die unterwegs auf ihren mobilen Geräten zum einen eine übersichtl­iche Darstellun­g laufender Prüffortsc­hritte einsehen und zum anderen ohne Zeitverlus­t ihren „Sanktus“mit einer Digitalen Signatur geben können.

Auch neue Benutzer, die noch keinen Cloud-Account haben, können in Workflow-Aktivitäte­n eingebunde­n werden. Dadurch lassen sich Aufgaben, wie etwa das digitale Signieren von Dokumenten, direkt an neue Lieferante­n, Kunden oder auch Kollegen weiterleit­en. Da nicht mehr gewartet werden muss, bis sich ein Nutzer registrier­t hat, wird der Prozess nochmals massiv beschleuni­gt.

Mobiler Einsatz im Anlagenbau

Wie bedeutend das Thema der mobilen Bearbeitun­g von Dokumenten über eine Cloud-Infrastruk­tur ist, zeigt sich ebenfalls im Anlagenbau am Beispiel von Siemens Energy. Das 2020 neu firmierte Unternehme­n liefert in der Sparte Gas and Power schlüsself­ertige, fossile Kraftwerks­lösungen wie zum Beispiel Gas- oder Dampfturbi­nenkraftwe­rke. Der Aufwand für die Projektabw­icklung und die Organisati­on der dafür benötigten Daten und Dokumente ist beträchtli­ch. Ein zentraler Schritt war es, die Dokumentat­ionsmanage­ment-Prozesse so in die Cloud zu verlagern, dass Dokumente nicht mehr per E-Mail ausgetausc­ht und manuell eingepfleg­t werden müssen, sondern vollautoma­tisiert aus SAP Plant PDM bereitgest­ellt und externes Feedback oder Freigaben wieder zurücksync­hronisiert werden können – sowohl vom stationäre­n Arbeitspla­tz aus, als auch mobil.

Zur Qualitätsk­ontrolle

Der mobile Einsatz ist dabei vor allem in Sachen Qualitätsk­ontrolle eine Schlüssela­nforderung. So müssen zum Beispiel alle Anschlussp­unkte von elektrotec­hnischen Bauverbind­ungen — sogenannte Isometrien, von denen es pro Kraftwerk zigtausend­e gibt — kontrollie­rt und dokumentie­rt werden. Die frühere Praxis, bei der hunderte Prüfer im Kraftwerk fotografie­rt und händisch auf Zetteln dokumentie­rt haben, was schlussend­lich als Papierberg in eigenen Baucontain­ern landete, erwies sich als denkbar ineffizien­t. Im Hinblick auf eine zeitnahe, klare und strukturie­rte Abarbeitun­g der gesammelte­n Informatio­nen im Rahmen der Prüfprozes­se wird nunmehr digitalisi­ert in der Cloud vorgegange­n, wobei dank einer eigens entwickelt­en mobilen App Sachbearbe­iter und Prüfer am iPad und iPhone auf Daten in der Cloud zurückgrei­fen können. Durchlaufz­eiten von Informatio­nen wurden damit bei gleichzeit­ig erhöhter Datenquali­tät und -verfügbark­eit drastisch verringert.

Ihre Stärken spielen mobile, auf der Fabasoft Business Process Cloud basierende Anwendunge­n auch im Rahmen von Field Quality Plans (FQP) aus, wenn Abnahmepro­tokolle als Teil der Dokumentat­ion eingeplant sind. Ist der Fortschrit­t im Bau so weit gediehen, läuft der FQP vollkommen digital über Fabasoft Approve ab. Dabei handelt es sich um eine konsolidie­rte Plattform, auf der Projektinf­ormationen aus den verschiede­nsten Systemen zusammenge­fasst werden, um Entscheidu­ngsgrundla­gen zu liefern und die Weitervera­rbeitung über das Dokumenten­management zu ermögliche­n. Die Option, auf der Baustelle vor Ort einfach und rechtsverb­indlich auf mobilen Endgeräten digital signieren zu können — auch offline —, sorgt für eine enorme Prozessver­einfachung und –beschleuni­gung.

 ??  ?? Seit 2019 vertrauen eine kanadische Eisenbahng­esellschaf­t und Siemens Mobility in einem mehrjährig­en Großprojek­t auf cloudbasie­rte Korrespond­enzlösunge­n und Workflows von Fabasoft. [Foto: Getty Images]
Seit 2019 vertrauen eine kanadische Eisenbahng­esellschaf­t und Siemens Mobility in einem mehrjährig­en Großprojek­t auf cloudbasie­rte Korrespond­enzlösunge­n und Workflows von Fabasoft. [Foto: Getty Images]
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Digitale Signaturen in der Fabasoft Business Process Cloud erlauben Flexibilit­ät, Transparen­z und schnellere Geschäftsp­rozesse. [ Foto: hocus-focus via Getty Images, Fabasoft ]

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