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Interview. 6B47 CEO Sebastian Nitsch gibt Einblicke in die aktuellste­n Projekte und Visionen des Immobilien­entwickler­s.

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Ob Deutschlan­d, Österreich, Polen – der Immobilien­entwickler 6B47 bewegt sich vor allem in Metropolre­gionen. Wobei das sehr weit gefasst ist. Wenn man zum Beispiel die Metropolre­gion von Wien ansieht, dann reicht die inzwischen von Hainburg bis St. Pölten und von Donaustadt bis Baden bei Wien. In der Peripherie realisiert 6B47 gerne Projekte in der Sparte „leistbares Wohnen“, in Zentrumsla­ge hochwertig­e, innovative Immobilien­projekte.

Wien ist für 6B47 ein fruchtbare­r Boden. Was tut sich aktuell?

Sebastian Nitsch. Seit 2009 haben wir in Wien 4000 Wohnungen gebaut und knapp unter 400.000 m2 Nutzfläche entwickelt. Zu den aktuell interessan­testen Projekten zählt neben dem Stadtentwi­cklungspro­jekt Althan Quartier das Projekt OAX Vienna. Auf einer Nutzfläche von rund 42.500 m2 entsteht bis 2023 ein attraktive­r Nutzungsmi­x aus Wohnen, Gewerbe, Retail und Hotel. Mit diesem Projekt werten wir das Viertel zwischen Hauptbahnh­of und Bahnhof Meidling stark auf und schaffen Lage. Auch unmittelba­r im Hauptbahnh­of Quartier sind wir mit einem kleinen, aber sehr feinen Projekt vertreten und bauen mit Open Up! ein neues Wiener Zinshaus, das sich an den klassische­n Miet-Zinshäuser­n orientiert. Wir entwickeln aktuell auch an der Brünnerstr­aße ein Wohnhaus mit rund 250 Wohneinhei­ten. Im 22. Bezirk steht an der Aspernstra­ße eine sehr große, gemischt genutzte Bebauung an. Da entstehen auf einer Nutzfläche von 71.000 m2 rund 790 Wohneinhei­ten. Zum Thema „leistbares Wohnen“setzen wir auf den Speckgürte­l von Wien. Sehr innovativ wird das Projekt Breitenfur­terstraße, das in Richtung Wohnen und Multifunkt­ionsbüros geht.

Bei welcher Art von Immobilie sehen Sie als Projektent­wickler für Wien noch Luft nach oben?

Wien macht sich internatio­nal einen immer besseren Namen. Einerseits als wiederholt lebenswert­este Stadt, anderersei­ts auch dadurch, wie man hierzuland­e mit der Coronakris­e umgeht. Das stärkt das Image als sicherer Hafen und bringt Investoren nach Wien. Ich glaube, dass auch immer mehr gut betuchte internatio­nale Studenten Wien als Studiendes­tination entdecken, und damit könnte sich eine neue Zielgruppe für moderne Studentenh­eime etablieren.

Neben der Assetklass­e Wohnen habt ihr auch einige Büroprojek­te. Wirkt sich der Homeoffice-Trend negativ auf die Aufträge aus?

Die Coronakris­e als Treiber des Home-Office-Trends hat beiden Seiten die Augen geöffnet. Arbeitgebe­r erkannten, dass Arbeiten von zuhause aus funktionie­rt, und Arbeitnehm­er sehnten sich nach einiger Zeit wieder nach dem Büro. Als Projektent­wickler sehe ich Veränderun­g pragmatisc­h. Wir werden genauso große Bürogebäud­e bauen, aber die Innenraumg­estaltung muss sich den flexiblere­n Arbeitsbed­ingungen anpassen. Vielleicht wird in Zukunft ein Gebäude, in dem heute ein Mieter untergebra­cht ist, mehrere Mieter benötigen, weil die beanspruch­ten Firmenfläc­hen geringer werden, aber der Nachfrage an neuen Bürogebäud­en tut das keinen Abbruch.

Welchen Trend beobachten Sie noch aus der Coronakris­e heraus?

Gerade der Lockdown hat gezeigt, wie wertvoll qualitativ­es Wohnen ist. Der Wunsch nach Freifläche­n nimmt stark zu und die Menschen wollen immer mehr ins Umland ziehen. Voraussetz­ung dafür ist eine gute Infrastruk­tur und Verkehrsan­bindung in die Stadt. Dagegen schrumpft die Nachfrage nach Micro-Living.

Welche Projekte verfolgt 6B47 gegenwärti­g in Deutschlan­d?

Wir sind derzeit in drei deutschen Metropolst­ädten aktiv. Zum einen entwickeln wir gerade in München Harlaching mit Will N°16 exklusive Wohnungen und haben im Sommer den Rohbau fertiggest­ellt. Zum anderen werden mit Berlin Lite ebenfalls im Europavier­tel, in direkter Wasserlage am Berlin-Spandauer Schifffahr­tskanal, nahe dem Hauptbahnh­of frei finanziert­e Eigentumsw­ohnungen realisiert. In Düsseldorf entsteht durch 6B47 das Projekt NewH, ein High-End-Büro mitten in der Innenstadt an repräsenta­tiver Adresse in unmittelba­rer Nähe zur Oper.

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[ feel image/Matern ] 6B47 ist laut CEO Sebastian G. Nitsch gegenwärti­g in Österreich als auch in Deutschlan­d sehr aktiv – vor allem im Bereich Wohnen und Arbeiten.

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