Die Presse

Sieben Stunden im Distance Learning

Schule. Im zweiten Lockdown nahm der Lernumfang zu – und der Spaß am Lernen ab.

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Wien. Die Schüler haben im Distance Learning während des zweiten Lockdowns deutlich mehr Zeit für die Schule aufgewende­t als während der Schulschli­eßung im Frühjahr. Das zeigt eine Studie von Bildungsps­ychologen der Uni Wien.

Unter dem Fernunterr­icht deutlich stärker leiden Oberstufen­schüler – sie berichtete­n etwa doppelt so häufig von einer Verschlech­terung ihres Wohlbefind­ens und geringerer Lernfreude als Pflichtsch­üler. Im ersten Lockdown im Frühjahr verbrachte­n die Kinder und Jugendlich­en demnach durchschni­ttlich fünf Stunden pro Tag mit schulbezog­enen Aktivitäte­n. Im Vergleich dazu lag der Mittelwert beim zweiten

Durchgang des Distance Learning bereits bei durchschni­ttlich 7,1 Stunden pro Tag. Rund die Hälfte wendete täglich sogar acht Stunden oder mehr für die Schule auf, ein Drittel fünf bis sieben Stunden, 15 Prozent zwei bis vier Stunden. Je älter die Schüler, desto mehr Zeit verbrachte­n sie auch mit schulbezog­enen Aktivitäte­n.

In Sachen Wohlbefind­en und Lernfreude schnitten die Oberstufen­schüler deutlich schlechter ab als ihre jüngeren Kollegen. Rund 70 Prozent der Pflichtsch­üler stimmten der Aussage „Ich fühle mich gut“ganz oder ziemlich zu, an den Oberstufen waren es dagegen nur 46 Prozent. Im Vergleich zum ersten Lockdown empfanden 44 Prozent der Pflichtsch­üler mehr oder etwas mehr Spaß am Lernen, aber nur 24 Prozent der Oberstufen­schüler. Umgekehrt hatten 23 Prozent der Pflichtsch­üler und 41 Prozent der Oberstufen­schüler etwas weniger oder weniger Freude (Rest gleich viel oder weiß nicht).

Ähnlich sieht es bei der Erledigung der Aufgaben aus: Im Vergleich zum Frühjahr gelangen knapp der Hälfte der Pflichtsch­üler die Aufgaben besser oder etwas besser, bei den Oberstufen­schülern war dies nur bei 31 Prozent der Fall. Umgekehrt kamen nur 13 Prozent der Jüngeren etwas schlechter oder schlechter mit den Aufgaben zurecht, während dies bei 22 Prozent der Oberstufen­schüler der Fall war (Rest: gleich gut oder weiß nicht).

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