CA Immo steigt nach Übernahmeplan
Immobilien. Großaktionär Starwood Capital will Anteil erhöhen, Aktie schießt nach oben.
Wien. Dass der US-Finanzinvestor Starwood Capital die österreichische Immobiliengesellschaft CA Immo übernehmen will, kam am Montag an der Wiener Börse sehr gut an. Die Aktie kostete am Nachmittag zeitweise mehr als 35 Euro und lag damit über dem angekündigten Angebotspreis von 34,44 Euro. Im Gefolge stiegen auch die Aktien der CA-Immo-Konkurrenten S-Immo und Immofinanz deutlich an.
Starwood Capital will den Zugriff auf den Wiener Gewerbeimmobilienkonzern verstärken. Der CA-Immo-Großaktionär, der in den vergangenen Wochen seinen Anteil an dem Unternehmen nach eigenen Angaben bis auf 29,99 Prozent aufgestockt hat, hat am Freitagabend ein Übernahmeangebot für die übrigen Aktien angekündigt. Der Kleinanlegerverband IVA findet das Übernahmeangebot allerdings „nicht überzeugend“. Das angekündigte Angebot von 34,44 Euro je Aktie (inkl. Dividende für 2020) liege deutlich unter dem zuletzt berichteten Branchensubstanzwert von 38,36 Euro je Aktie (EPRA NAV), erklärte der Interessenverband für Anleger am Sonntag in einer Mitteilung.
IVA ist nicht begeistert
Das Angebot klinge mit seinem Aufschlag auf den Schlusskurs von Freitag zunächst attraktiv, meinte Florian Beckermann, geschäftsführender Vorstand des IVA. „Es könnte aber auch der Versuch sein, das Tafelsilber zum Schnäppchenpreis zu erlangen. Der Substanzwert ist jedenfalls eine gute Orientierung.“Der IVA empfiehlt grundsätzlich, die schriftliche Angebotsunterlage des „Antizipatorischen Pflichtangebots“sowie die Empfehlungen von Vorstand und Aufsichtsrat und den Bericht des Sachverständigen nach Veröffentlichung zu studieren.
Angesichts der Tatsache, dass die CA Immo sogar im Krisenjahr 2020 eine attraktive Dividende in Höhe von einem Euro pro Aktie bezahlt habe, weiterhin über eine äußerst solide Bilanz- und Finanzierungsstruktur verfüge sowie aus der Buwog-Causa eine Schadenersatzforderung in Höhe von 1,9 Mrd. Euro gegen die Republik Österreich laufen habe, sei der Angebotspreis von 34,44 Euro je Aktie „nicht überzeugend“.