Pharmariesen kurbeln Produktion an
Impfstoffe. Pfizer/Biontech forschen an Vakzin für Zwölf- bis 16-Jährige, das bald verfügbar sein könnte.
Wien/Brüssel. Die wichtigste Lehre aus der Covid-19-Pandemie ist die Notwendigkeit einer Europäischen Gesundheitsunion, um schneller und effizienter auf Krisen reagieren zu können: Darin waren sich die Teilnehmer einer hochkarätig besetzten digitalen Diskussionsrunde auf Einladung der Europäischen Volkspartei am Mittwochnachmittag einig. Ugur˘ Sahin,¸ Mitgründer und CEO von Biontech, betonte, dass nur die internationale Kooperation unterschiedlichster Stakeholder zum Erfolg geführt habe, einen wirksamen Impfstoff in weniger als einem Jahr zu entwickeln.
Das Produkt von Biontech/ Pfizer war bekanntermaßen das erste, das noch vor Weihnachten eine EU-weite Zulassung erhalten hat. Noch ist nicht klar, wie lange die Immunität einer geimpften Person anhält, erklärte Pfizer-CEO Albert Bourla in dem Panel. Ob der Impfstoff auch vor der Weitergabe des Virus schützt, wird man voraussichtlich im Februar wissen. Auch an einem Vakzin für Zwölf- bis 16-Jährige (das derzeitige ist erst ab 16 Jahren zugelassen) forscht das Unternehmen bereits. Noch in diesem Jahr sollen weltweit bis zu zwei Milliarden Dosen des Biontech/Pfizer-Impfstoffs ausgeliefert werden können – weit mehr als bisher angenommen, erklärte Bourla. Was die beiden neuen Virusvarianten aus Großbritannien und Südafrika angeht, beruhigte der CEO: Der Impfstoff würde wohl auch gegen die Mutante hochwirksam sein, sagte er.
„Jahr der Hoffnung“
Neben Biontech/Pfizer und Moderna, deren Impfstoffe in der EU bereits zugelassen sind, hat die Kommission Verträge mit AstraZeneca (Verfahren läuft), Curevac und Johnson & Johnson abgeschlossen. 2021 sei das „Jahr der Hoffnung“, betonte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Es habe sich gezeigt, wie wichtig Investitionen in Wissenschaft und Forschung seien. Grenzüberschreitende Bedrohungen könne man nur gemeinsam besiegen, betonte sie. (aga)