Tödlicher Waffengebrauch: Mehrere Stellen prüfen
Polizei. Neos kündigen Parlamentsanfragen an.
Wien. Vorige Woche (5. Jänner) wurde in der Auhofstraße, Wien Hietzing, eine 67-jährige Pensionistin bei einem Polizeieinsatz getötet. Ein Beamter der Sondereinheit Wega gab einen tödlichen Schuss ab. Laut Polizei hatte die Frau die eintreffenden Kräfte mit einem Messer attackiert. Derzeit wird die Amtshandlung im Auftrag der Staatsanwaltschaft vom Landeskriminalamt Steiermark geprüft. Am Mittwoch kündigten die Neos das Einbringen parlamentarischer Anfragen an.
Der „tragische Tod“der „offenbar psychisch kranken Frau“müsse aufgeklärt werden, teilte Neos-Mandatarin Stephanie Krisper mit. Es müsse „offengelegt werden, was geschehen ist und wie es zu dem tödlichen Waffeneinsatz kam“. Weiter: „Wieso wurde hier mit Waffengewalt reagiert?“Und: „Gab es davor Fehler bei der Einschätzung der Schwere der Beeinträchtigung der Frau?“Diese Fragen will Krisper an das Innen- und Justizministerium stellen. Der Fall erinnere auch daran, dass das Gesetz zur Unterbringung psychisch Kranker reformbedürftig sei.
Heimhelferin konnte fliehen
Zum Vorfall: Eine Heimhelferin, die die später Getötete in deren Wohnung aufgesucht hatte, wurde von der psychisch beeinträchtigten Frau mit einem Messer bedroht. Die Heimhelferin floh und rief die Polizei. Uniformierte des Stadtpolizeikommandos Meidling und der Wega rückten an. Laut Polizei habe die 67-Jährige die Türe geöffnet und sei dann „plötzlich“auf die Beamten losgegangen. Letztere setzten einen Taser (Elektroschockpistole) und eine Glock-Dienstpistole ein. Die Frau erlag im Spital ihrer Schussverletzung. Der Schütze wird im Ermittlungsverfahren als Beschuldigter geführt.