B&C und Tojner geeint
Privatstiftung. Der Investor Michael Tojner und die Privatstiftung haben sich wieder vertragen und fördern nun gemeinsam die WU mit elf Mio. €.
Wien. „Durch das Streiten kommen die Leute zusammen“, sagt Wolfgang Hofer, Vorstandsmitglied der B&C Privatstiftung, schmunzelnd. Denn erstaunlich ist es schon, dass die Stiftung zur Förderung des Unternehmertums mit ihrem einstigen Erzfeind Michael Tojner nun gemeinsame Sache macht. Denn der Gründer von Montana und Mehrheitseigentümer von Varta hatte 2018 ein Auge auf die der B&C-Stiftung gehörenden Industriebeteiligungen, allen voran an Lenzing, Semperit und Amag, geworfen. Er wollte die Letztbegünstigten-Rechte, die damals der UniCredit gehörten, abkaufen. Tojner zog sich zurück, und nun ist die Letztbegünstigte die Mega Bildungsstiftung. „Es sei ein Abschluss der gemeinsamen Diskussionen“, sagte Tojner am Mittwoch.
Denn nun wollen beide gemeinsam ein „starkes Bekenntnis zum Wirtschafts- und Forschungsstandort Österreich“zeigen. Dafür stellen sie der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) für Innovations- und Standortforschung elf Millionen Euro in den nächsten zehn Jahren zur Verfügung. Die WU solle Nobelpreisträger und Unternehmensgründer hervorbringen, wünscht sich Tojner, der selbst an der WU BWL studierte. Die WU sei eine sehr gute Ausbildungsstätte. Nun möchte er vor allem den Praxisbereich fördern.
An Eliteuniversitäten wie Stanford oder der ETH Zürich sei private Finanzierung schon längst gängig. Nun sei die „Initiative Innovations- und Standortforschung“eine der größten privaten Direktförderungen im österreichischen Hochschulbereich.
Gefördert werden sollen mit den zusätzlichen Mitteln unter anderem die interdisziplinäre Grundlagenforschung zu Expansions- und Internationalisierungsfaktoren von Unternehmen in und aus Österreich sowie das WU-Gründungszentrum und dessen stärkere Vernetzung mit Mint-Studierenden an anderen Universitäten in Österreich. Die Koordination und Administration der Fördermittel erfolgen durch das WU-Gründungszentrum.