Neues WKNÖ-Förderservice als One-Stop-Shop
Manuela Krendl, die Chefin des WKNÖ-Förderservices, über intensivierte Fördergespräche, gebündelte Beratungsangebote und den häufigsten Fehler von Förderwerbern.
Was hat sich mit dem „Förderservice Neu“der Wirtschaftskammer NÖ geändert?
Krendl: Wir können Förderanfragen der Unternehmen nun gebündelter behandeln als früher. Themen, die früher auf verschiedene Stellen in der WKNÖ verteilt waren, werden jetzt gemeinsam über das Förderservice bearbeitet und erledigt.
Betrifft das alle Förderungen?
Im Grunde ja. Nur gewisse Spezialthemen wie „Technologie und Innovation“oder „go international“sind bei den bereits bestehenden Spezialisten geblieben.
Wo liegt der entscheidende Vorteil für die Unternehmen?
Wir sind der zentrale Ansprechpartner, fungieren als Drehscheibe in Sachen Förderungen – wenn nötig auch über das konkrete Förderthema hinaus. Wir können etwa in Kooperation mit der betriebswirtschaftlichen Beratung auch helfen, wenn es noch gar nicht konkret um eine Förderung geht, sondern noch Zahlen, etwa für die Bank, aufbereitet werden müssen. Das war vor der Aufstellung des Förderservice Neu nicht möglich. Die Unternehmen haben im neuen WKNÖ-Förderservice praktisch einen One-Stop-Shop.
Hat Corona bei den Fördergesprächen etwas verändert?
Es hat sich extrem intensiviert. Wir haben praktisch zwei Blöcke: Unternehmen, die relativ wenig von Corona betroffen sind und investieren wollen. Da geht es vor allem um die Investitionsprämie. Und dann gibt es die massiv von Corona betroffenen Unternehmen, die sich über den Fixkostenzuschuss, Verlustersatz und Umsatzersatz bei uns erkundigen und natürlich auch über den Härtefallfonds, den ja wir als Wirtschaftskammer abwickeln. Mittlerweile haben wir in NÖ über 130.000 Anträge positiv erledigt.
Wie bereitet sich ein Unternehmen optimal auf ein Fördergespräch vor?
Je genauer und detaillierter das Investitionsvorhaben und vor allem auch das Investitionsvolumen feststehen, umso besser ist es – weil es Förderungen gibt, die nur bis oder ab einer gewissen Investitionshöhe schlagend werden. Wichtig ist, dass aber noch keine Aufträge für die Investition erteilt wurden, weil dann keine Förderungen mehr zuerkannt werden können. Die aktuelle Investitionsprämie und die eine oder andere Umweltförderung sind hier eine Ausnahme, da darf bereits vor dem Förderantrag investiert werden.
Was sind die häufigsten Fehler, die Förderwerber machen?
Vor allem bei kleineren Investitionen kommt es immer wieder vor, dass vom Förderwerber bereits vor Antragsstellung Bestellungen abgegeben oder Aufträge erteilt wurden. Damit ist eine Investition allerdings nicht mehr förderbar.