Minister Sisyphus
In Kategorien von Sieg und Niederlage denkt Heinz Faßmann wahrscheinlich nicht mehr. Ist ihm für sein seelisches Wohlbefinden auch nicht anzuraten. Heinz Faßmann macht einfach die Augen zu und durch. Mitunter knallt er dabei gegen die Wand, mitunter ist die Türe auch einen Spalt offen – so wie jetzt. Die Schulen sperren zwar nicht am 18. Jänner auf, aber immerhin am 25. Faßmann hat also wieder einmal verloren, aber doch noch etwas gewonnen. Zeit jedenfalls.
Man darf allerdings darauf wetten: Sind die Zahlen nächste Woche schlecht, kann sich Faßmann seine Öffnung aufzeichnen. Alle sind von Corona Getriebene, der Bildungsminister aber im Besonderen. Ihm setzt nicht nur das Virus zu, ihm sitzen auch noch Eltern, Lehrer, Bildungsexperten sonder Zahl im Nacken – und sein eigener Kanzler.
Wobei die Schulöffnung ab dem 25. Jänner Schönfärberei ist: In Wien ist dann eine Woche Schule, danach sind Ferien. Wird der Präsenzunterricht erneut in zwei Gruppen unterteilt, sitzt jede zwei bis drei Tage dort. Aber gut: besser als nichts.
Die Schule wäre eine gute Möglichkeit, wieder dort anzuknüpfen, wo man mit der Ampel begonnen hat. Oder genauer gesagt: beginnen wollte. Mit regionaler Differenzierung. In Regionen, in denen die Zahlen passabel sind, könnten die Schultore aufgehen. In jenen, in denen sie besorgniserregend sind, bleiben sie zu. Ein Ansporn auch für die Länder.