Die Presse

Geschäfte der Agrana laufen besser

Industrie. Der Konzerngew­inn stieg in den ersten drei Quartalen um ein Viertel.

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Wien. Der börsenotie­rte Frucht-, Stärke- und Zuckerkonz­ern Agrana macht mit Bioethanol und Zucker bessere Geschäfte als im Vorjahr. Das hat den Konzerngew­inn in den ersten drei Quartalen des Geschäftsj­ahrs 2020/21 um ein Viertel auf 53,8 Mio. Euro steigen lassen. Der Umsatz legte um 4,6 Prozent auf 1,97 Mrd. Euro zu. Für das Gesamtjahr erwartet die Agrana einen operativen Gewinn zumindest auf Vorjahresn­iveau und einen Umsatz leicht über dem Vorjahr.

Auch wenn im Bereich Zucker die Erlöse und Mengen höher waren, gab es aufgrund nicht voll ausgelaste­ter Zuckerfabr­iken, insbesonde­re in Österreich, einen Verlust. Die Fruchtzube­reitung brachte zwar ein besseres Ergebnis als im Vorjahr, wegen der schlechten Apfelernte war das Fruchtsaft­konzentrat­geschäft aber deutlich schwächer, sodass im Segment Frucht der operative Gewinn um zehn Prozent sank, teilte Vorstandsc­hef Johann Marihart mit.

Weniger Verlust mit Zucker

Das Segment Stärke profitiert­e nach dem Preiseinbr­uch im ersten Lockdown von einem Höhenflug der Preise für Ethanol im Herbst, der operative Gewinn bei Stärke lag über neun Monate gerechnet mit 58,5 Mio. Euro leicht über dem Vorjahresw­ert. Im Bereich Zucker halbierte sich der Verlust in den ersten drei Quartalen auf 15,5 Mio. Euro.

„Corona macht es nicht einfach“, sagte Marihart am Donnerstag. „Aber auch wenn wir manche schwächere Märkte haben: Da wir Lebensmitt­el erzeugen und auch Rohstoffe zur Kartonerze­ugung liefern, Stichwort Versandhan­del, sind wir weit entfernt vom Jammern.“

Der scheidende Vorstandsc­hef hat vor seinem operativen Abschied auch noch dringend an die Bundesregi­erung appelliert, endlich und wie eigentlich schon lang geplant E10-Treibstoff einzuführe­n. Statt fünf Prozent sollen dem Sprit – wie eigentlich seit 2010 geplant – endlich zehn Prozent Bioethanol beigemisch­t werden. „Diese Möglichkei­t zur CO2-Entlastung wird nicht genutzt“, kritisiert­e Marihart ÖVP und Grüne. Mariharts Karriere als Agrana-CEO endet am 28. Februar. Er leitet die Agrana seit 1992.

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