Weniger Tote, mehr Verletzte in den Bergen
Der Wanderhype sorgte im Vorjahr für mehr Verletzte.
Wien. 261 Menschen sind im Jahr 2020 in Österreichs Bergen ums Leben gekommen – die meisten beim Wandern und Bergsteigen. Das ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Jahr zuvor, als 305 Menschen bei Alpinunfällen starben, wie das Kuratorium für alpine Sicherheit bekannt gab.
Gleichzeitig verletzten sich im Vorjahr gleich um 500 Menschen mehr in den Bergen als 2019 – nämlich 7466. Beides – der Rückgang der Zahl tödlicher Unfälle und die Zunahme jener der Verletzten – dürfte mit der Coronapandemie zusammenhängen: Denn die Auswertung zeigt klar, dass während des ersten Lockdowns weniger Menschen in den Bergen unterwegs waren – und es daher in dieser Zeit zu weniger (tödlichen) Unfällen kam: Im März und April 2020 verunfallten rund 1200 Menschen weniger als im Zehn-Jahres-Schnitt.
Im Sommer 2020 wiederum – als mangels anderer Urlaubsreisen ein echter Wanderhype einsetzte – gab es dann mehr alpine Unfälle.
Die meisten Opfer in Tirol
Auch in den vergangenen Jahren gab es in Tirol die meisten Toten: 88 Personen starben 2020 in Tirols Bergen, in Salzburg waren es 40 und in Oberösterreich und der Steiermark jeweils 37 Tote.
Fast alle Todesopfer kamen aus dem europäischen Raum, 65 Prozent aus Österreich, gefolgt von Deutschland. 98 Menschen starben beim Wandern oder Bergsteigen, gefolgt von Unfällen auf der Skipiste oder auf Skitouren (21 Tote). Etwa 27 Prozent der tödlich verunglückten Personen sterben im langjährigen Mittel nicht beim Bergsport, sondern bei der Jagd oder bei Forstarbeiten. (APA)