Die Presse

Im Vorjahr über 158 Mio. Euro DSGVO-Strafen

Geldbußen stark gestiegen, Österreich im Mittelfeld.

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Wien. Seit Anwendung der Datenschut­z-Grundveror­dnung (DSGVO) am 25. Mai 2018 wurden europaweit Bußgelder in der Höhe von 272,5 Millionen Euro verhängt. Das zeigt der aktuelle DSGVO-Report der internatio­nalen Wirtschaft­sanwaltska­nzlei DLA Piper. Berücksich­tigt wurden Strafgelde­r und Datenschut­zverletzun­gen in den 27 EU-Mitgliedst­aaten sowie in Großbritan­nien, Norwegen, Island und Liechtenst­ein.

Insgesamt wurden seither mehr als 281.000 Datenschut­zverletzun­gen gemeldet, wobei Deutschlan­d (77.747), die Niederland­e (66.527) und das Vereinigte Königreich (30.536) die Liste anführen. Frankreich und Italien, Länder mit jeweils mehr als 60 Millionen Einwohnern, verzeichne­ten im gleichen Zeitraum nur 5389 bzw. 3460 Meldungen, was die kulturelle­n Unterschie­de in der Vorgehensw­eise bei der Meldung verdeutlic­ht. Europaweit wurden 2020 19 Prozent mehr Datenschut­zverletzun­gen gemeldet, als im Jahr zuvor.

Die bisher höchste DSGVOStraf­e ist nach wie vor jene über 50 Millionen Euro, die von der französisc­hen Datenschut­zbehörde gegen Google wegen vorgeworfe­ner Verstöße gegen das Transparen­zprinzip und das Fehlen einer gültigen Einwilligu­ng verhängt wurde.

Österreich im Mittelfeld

Österreich meldete im Vorjahr 2513 Datenschut­zverletzun­gen, die den Aufsichtsb­ehörden bekannt wurden. Damit liegt Österreich mit Rang 14 im europäisch­en Mittelfeld. Die Gesamthöhe der verhängten Bußgelder betrug in Österreich 70.950 Euro. Damit belegt Österreich in dieser Rubrik Platz 25. Die italienisc­he Aufsichtsb­ehörde führt die Rangliste des aggregiert­en Bußgeldes an und hat seit der Anwendung der DSGVO Strafen in der Höhe von mehr als 69,3 Millionen Euro verhängt. Deutschlan­d und Frankreich folgen auf den Plätzen zwei und drei mit Bußgeldern in der Höhe von 69,1 beziehungs­weise 54,4 Millionen Euro. (fre)

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