Hüttenwirt erstochen: 14 Jahre Haft für Witwe
Gericht. 32-Jährige wurde wegen Mordes verurteilt.
Salzburg. Im neu aufgerollten Prozess um Erich T. (57), den erstochenen Wirt der Lisa-Alm in Flachau, Salzburg, ist am Donnerstag die 32-jährige Witwe, Petronela T., erneut verurteilt worden. Die Frau wurde einstimmig des Mordes für schuldig befunden und zu 14 Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Die Angeklagte hatte auch in diesem Verfahren ihre Schuldlosigkeit beteuert und von einem Unfall gesprochen. Schon einmal war sie vor Gericht gestanden. Dieses Verfahren musste aber wiederholt werden, weil der OGH die erste Verurteilung vom 4. Dezember 2019 aufhob.
Damals war die Frau wegen absichtlich schwerer Körperverletzung mit Todesfolge zu acht Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Geschworenen verwarfen damals die Mordfrage. Zur Urteilsaufhebung kam es, weil die Eventualfrage nach absichtlicher schwerer Körperverletzung mit Todesfolge nicht zugelassen hätte werden dürfen. Denn: Der Aspekt „Körperverletzung“war nicht als solcher erörtert worden.
Der Wirt – er betrieb die Skihütte und ein Hotel – war am 3. März 2019 erstochen worden. Die bisher unbescholtene, aus Rumänien stammende Frau (Verteidiger Kurt Jelinek) soll Erich T. während eines nächtlichen Streits mit einem Messerstich getötet haben. Sie sprach von einem Unfall. Während des Streits in der Hotelküche habe ihr eifersüchtiger Mann ihre Hand genommen, in der sie ein Messer zum Zubereiten einer Jause gehalten habe, und das Messer gegen seinen Oberkörper gerichtet, um sie zu erschrecken. Dabei müsse es zu einer Stichbewegung gekommen sein. (APA/m. s.)