Norwegen startet neue Zeitrechnung in Loipen
Langlauf. Weltcup-Comeback von Therese Johaug und Kollegen wird zeigen, was die bisherige Saison wert war.
Lahti. Auf den ersten Blick scheint alles wie immer: Elf ihrer zwölf Rennen hat Therese Johaug in dieser Saison gewonnen. Doch statt der Titelverteidigung bei der Tour de Ski oder dem vierten Gesamtweltcup entgegenzulaufen, trumpfte die Norwegerin „nur“bei FIS-Rennen und den Staatsmeisterschaften in der Heimat auf. Seit Ende November boykottiert die Loipen-Großmacht wegen Coronabedenken den Weltcup, stellt sich auch die Frage nach Sinn und Qualität der Bewerbe. An diesem Wochenende geben die nordischen Stars die Antwort, wenn sie in Lahti ihr Comeback geben.
An den bemängelten Sicherheitsvorkehrungen im Weltcup dürfte sich zwar nichts geändert haben, doch im Hinblick auf die WM in Oberstdorf (ab 23. Februar) drängt die Zeit. Johaug reist jedenfalls in Hochform zur Standortbestimmung an. Schon in der Sommervorbereitung war die 32-Jährige nebenbei auf der Tartanbahn über 10.000 Meter die WM-Norm gelaufen, am Wochenende deklassierte sie die nationale Konkurrenz. „Ich habe das Gefühl, für die WM auf dem richtigen Weg zu sein“, meinte die Dreifach-Weltmeisterin von Seefeld (Skiathlon, 10 km klassisch, 30 km Freistil).
Während der norwegischen Abwesenheit schrieb Jessica Diggins mit dem Toursieg Langlaufgeschichte: Folgen nun das erste WM-Gold und der erste Gesamtweltcup für die USA? „Ich weiß, dass ich hart kämpfen muss, um sie einholen zu können“, sagte Johaug zur neuen Rivalin. Johannes Høsflot Klæbo wird indes in Lahti fehlen, der extrem coronabesorgte Jungstar tritt erst in Falun an.
In Finnland steigt bei den Kombinierern Bernhard Gruber, 38, ein: zehn Monate nach dem Einsetzen zweier Stents. (swi)