Wer kontrolliert? Jeder kennt jeden
„Ein scharfer, kurzer Lockdown
. . .“, Interview mit Rot-KreuzManager Gerry Foitik, v. Ulrike Weiser, 15. 1.
Das Problem des nicht wirksamen Lockdowns ist diagnostizierbar – statistisch evident. Multiples Szenario im rustikalen Österreich:
Wirtshaustür unheimlich spaltbreit offen. Drinnen kumpelhaftes Landleben, viel Schmäh. Na geh!
Arbeitsplatz-Brotzeit. Davor, mittendrin, danach. Vertraute Kollegialität. Maske? Lüften? Maske lüften.
Tratscherl im Forsthaus mit Desinfektionsdestillat. Man testet. Und wie. Prost!
Dienstreise mitsamt Familie, geschäftigen Freunden. Fünf Minuten Jobben im Business-Hotel Alpenkrone mit Pisten-CarvingRalley-Dauertestung. Didödeldü. Stadtbummel zur blaulichtfreien Kellerparty mit Schmiss, einschlägig verbunden. Interjektionen vom Verbotsgesetz ausgestochen.
Wer kontrolliert? Die örtliche Polizei – also: Schwippschwagersohn, Schulrepetierkamerad, Bergführerkumpelbruder, Elternvereinsobfraustieftante. Jede(r) kennt jede(n): Revierinspektorin will für ihre Mädels nichts Nachteiliges, wenn Klassenlehreronkel, Ba
demeisterschwester oder Tagesmutterneffe mit Buschauffeurcousine der Einsamkeit abschwören.
Also: Ferien für die SokoCorona – mit hoher Luftwechselrate! Außerferner in Innermanzing, Weinviertler zur Waldheimat. Das spricht sich herum. Flugs schlössen sich Türspalten und Schnapsflaschen. Kein Polizeistaat, aber wirksamere Freiheitspflege für Coronamüde.
DI Klaus Jung, 2340 Mödling