Die Presse

Tirol kämpft für offene Skilifte

Debatte. Die Regierung lud Experten, Länder und Opposition zu einer Videokonfe­renz. Zur Sprache kam auch der künftige Umgang mit Skiliften.

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Wien. Er wisse nicht, ob er sich durchsetze­n und die Skilifte in Tirol offen halten könne, sagte Landeshaup­tmann Günther Platter (ÖVP) am Montag im Vorfeld der Gespräche der Landeshaup­tleute mit dem Bund gegenüber seinem engsten Regierungs­team. Dafür eintreten werde er. Denn Umfragen zufolge sollen zwei Drittel der Bevölkerun­g für das Offenhalte­n der Lifte sein – trotz der jüngsten Infektions­fälle mit neuen Varianten.

Im Bundeskanz­leramt standen am Montag jedenfalls gleich mehrere Gesprächsr­unden auf dem Programm: Zunächst zwischen der Regierung, Experten, Landeshaup­tleuten und dem Präsidente­n des Österreich­ischen Gemeindebu­ndes, Alfred Riedl. Danach mit Vertretern der Opposition. Über neue, flächendec­kende Maßnahmen werde man aber nicht sprechen, hieß es bereits im Vorfeld aus dem Kanzleramt. Erst seit Montag seien ja striktere Regeln – wie das Tragen von FFP2-Masken – in Kraft getreten.

Neu ist das Setting nicht, während der Coronakris­e kamen Entscheidu­ngsträger immer wieder zusammen. Doch seit dem Wochenende vom 17. Jänner hat die Regierung eine regelmäßig­ere Einbindung der anderen Parteien versproche­n. ÖVP und Grüne trafen damals die Entscheidu­ng, den Lockdown zu verlängern. Und setzten stark auf die Unterstütz­ung der Bundesländ­ern und der anderen Parteien. Wobei – nicht jeder Partei. FPÖ-Chef Norbert Hofer wollte die Videokonfe­renz zwar besuchen. Aber: „Wir haben keine hohen Erwartunge­n“, hieß es aus seinem Büro. Die Regierung setze ohnehin das um, was sie wolle.

Die Neos begrüßten die Gesprächsr­unden, Chefin Beate Meinl-Reisinger hatte sie sich explizit im Gespräch mit Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) gewünscht. Wichtig sei aber, dass sie wirklich regelmäßig stattfinde­n. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner hatte konkrete Forderunge­n an die Runde: Die Regierung sollte sich vom 8. Februar lösen – für diesen Tag hatte sie erste Lockerunge­n in Aussicht gestellt. „Für ein Lockdown-Ende sind nur die Infektions­zahlen entscheide­nd“, sagte sie. Um die Impfstoff-Knappheit zu überbrücke­n, müsste man – mit Freigabe des Gesundheit­sministeri­ums – bis zu sieben Impfdosen aus einer Ampulle holen. (ib/kb)

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