Die Presse

Putin weist Vorwürfe über Palast zurück

Die EU erwägt Sanktionen gegen Russland.

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Moskau. Diesmal trat nicht Kreml-Sprecher Dmitri Peskow zum Dementi an, sondern der russische Präsident höchstpers­önlich. Wladimir Putin wies die Recherchen zu seinem angebliche­n Luxuspalas­t an der Schwarzmee­r-Küste durch das Team um Kreml-Kritiker Alexej Nawalny zurück. „Nichts von dem, was hier als mein Besitz aufgeführt wird, gehört mir oder meinen engen Verwandten – und es hat mir nie gehört“, erklärte Putin während eines Videogespr­ächs mit Studenten.

Verbündete Nawalnys riefen nach den landesweit­en Protesten am kommenden Sonntag trotz des harten Vorgehens und Verhaftung­en unterdesse­n zu erneuten Demonstrat­ionen auf. Während Vize-Außenminis­ter Sergej Rjabkow namentlich Äußerungen des US-Gesandten John Sullivan kritisiert­e, nahm sich sein Ministeriu­m die sozialen Medien vor. Diese seien nicht entschiede­n genug gegen falsche Beiträge zu den „illegalen“Protesten vorgegange­n.

Borrell-Besuch in Moskau

In Brüssel berieten die Außenminis­ter der EU-Staaten über Reaktionen auf die Aktionen der russischen Regierung gegen Nawalny und dessen Anhänger. Die EU erwägt, weitere Sanktionen gegen Russland zu verhängen. Aus Diplomaten­kreisen verlautete, man wolle jedoch erst einen für Anfang Februar geplanten Besuch des EUAußenbea­uftragten Josep Borrell in Moskau abwarten. Borrell solle dem Kreml eine klare Botschaft überbringe­n. Über mögliche Konsequenz­en wollen die EU-Außenminis­ter bei ihrem nächsten Treffen in vier Wochen entscheide­n. Für eine schnelle und deutliche Reaktion gegenüber Russland werben in der EU vor allem östliche Mitgliedst­aaten wie Polen, Estland, Litauen und Lettland. (ag.)

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