Die Presse

FPÖ will Schelling in Ausschuss laden

Die Freiheitli­chen wollen den Fokus auf die ÖVP legen.

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Wien. Für gewöhnlich verfolgt die FPÖ im Ibiza-Untersuchu­ngsausschu­ss den „schwarzen Faden“, nun hat sie ein neues Sprachbild gefunden: „Egal, welches Spiel Sie spielen, die Kugel rollt immer auf Schwarz“, sagt der freiheitli­che Fraktionsf­ührer im Ausschuss, Christian Hafenecker. Die Taktik dahinter wendet die FPÖ seit Beginn des Ausschusse­s an, nicht unerfolgre­ich: Im Untersuchu­ngsausschu­ss, der die Regierung von ÖVP und FPÖ beleuchtet, soll der Fokus auf die Volksparte­i gelegt werden. Zum Beispiel in der Causa Wirecard (siehe Artikel links): Für die zwei ehemaligen BVT-Männer, die in dem Fall verstrickt sein sollen, sei die ÖVP verantwort­lich: „Die Karrieren sind unter tiefschwar­zer Führung entstanden.“Die Männer seien keinen einzigen Tag im BVT beschäftig­t gewesen, während Herbert Kickl Innenminis­ter war.

Die Freiheitli­chen wollen aber auch in einer anderen Angelegenh­eit die Aufmerksam­keit auf die ÖVP lenken: Hafenecker möchte den ehemaligen ÖVP-Finanzmini­ster Hans Jörg Schelling als Auskunftsp­erson in den U-Ausschuss laden. Schelling sei in das Engagement der tschechisc­hen SazkaGrupp­e verstrickt, Mehrheiten in den Gremien der Casinos Austria AG (Casag) zu erlangen.

„Geheimes“Ibiza-Video

Am Dienstag gehen die Befragunge­n im Ausschuss weiter – Neos und SPÖ wollen dann die Herabstufu­ng der Geheimhalt­ung des Ibiza-Videos beantragen. Es wurde vom Justizmini­sterium in der höchsten Sicherheit­sstufe geliefert. Das bedeute, dass man die Passagen nur in geheimer Sitzung behandeln dürfe, und nicht einmal die Abgeordnet­en einer Fraktion über den Inhalt sprechen dürfen, kritisiere­n die Parteien. (APA/red)

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