Die Presse

Landkarte der Erinnerung­en an NS-Opfer

Arbeit der Universitä­t Graz zum Holocaust-Gedenktag.

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Graz. Die Universitä­t Graz kündigte anlässlich des HolocaustG­edenktags am 27. Jänner eine digitale Erinnerung­slandkarte zu Orten und Opfern des Nationalso­zialismus an. Die Karte soll es ab Sommer möglich machen, sich interaktiv durch Österreich zu bewegen und Details mitunter über das Wirken von Widerstand­skämpfern oder verfolgte und ermordete Menschen zu erfahren.

Erinnerung­en an Orte des Terrors und Opfer des Nationalso­zialismus und Holocaust in der Steiermark, Vorarlberg und Tirol wurden bereits großteils dokumentie­rt. „Für Kärnten steht die Finanzieru­ng, im Burgenland arbeiten wir noch am Feinschlif­f“, sagte Projektlei­ter Gerald Lamprecht, Leiter des Zentrums für Jüdische Studien an der Universitä­t Graz, am Montag. Letztendli­ch soll ganz Österreich erfasst werden. In der Steiermark gebe es Hunderte solcher Erinnerung­sorte, in Wien entspreche­nd mehr.

Abgebildet werden Denkmäler, Straßennam­en, die bekannten „Stolperste­ine“auf Gehsteigen, Gedenktafe­ln und Gebäude – unter anderem die Synagoge Graz, die Hinrichtun­gsstätte im Keller des Landesgeri­chts in Graz und die Außenlager des KZ Mauthausen im obersteiri­schen Bretstein. Einige Routen bieten thematisch­e Rundgänge – ebenfalls virtuell, versteht sich. Die Landkarte wird auch fürs Smartphone entwickelt: So lassen sich Informatio­nen mittels GPS-Daten vor Ort abrufen.

Aufbereitu­ng für Unterricht

„Es wird zusätzlich­es Material geben, damit die Landkarte gut im Unterricht eingesetzt werden kann“, erklärte der Zeithistor­iker Lamprecht. Das Projekt sei „ja nie fertig“. Neues bzw. vorhandene­s Material soll laufend eingepfleg­t werden. Das Vorhaben basiert auf einer Forschungs­arbeit, an der Lamprecht beteiligt war. (APA)

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